[Trazodon – das Antidepressivum: Wirkmechanismus und seine Stellung bei der Behandlung von Depressionen]

Die pharmakologischen Eigenschaften und der mögliche klinische Einsatz von Trazodon bei der Behandlung von Depressionen werden vorgestellt. Trazodon ist das einzige in Polen erhältliche Antidepressivum aus der Gruppe der SARI (Serotoninantagonisten und Wiederaufnahmehemmer). Es hat ein breites pharmakodynamisches Profil (es ist ein Antagonist der serotonergen 5-HT2A- und 5-HT2C-Rezeptoren, der adrenergen Alpha1- und Alpha2-Rezeptoren sowie der histaminergen H1-Rezeptoren, und in höheren Dosen blockiert es den Serotonintransporter SERT), was sein breites therapeutisches Spektrum erklärt, das von der symptomatischen Behandlung über die Potenzialisierung der Wirkung anderer Medikamente bis hin zur Monotherapie depressiver Syndrome reicht. Die besonders komplexe Wirkung auf das serotonerge System führt dazu, dass bei der Behandlung mit Trazodon unerwünschte Nebenwirkungen (z. B. sexuelle Funktionsstörungen, erhebliche Gewichtszunahme) ausbleiben, die bei der Behandlung mit anderen Arzneimitteln (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) auftreten können. Es wird durch das CYP450-Isoenzym verstoffwechselt: hauptsächlich durch die Isoenzyme 2D6 und 3A4. Daher muss seine Dosis angepasst werden, wenn es gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird, die die Aktivität dieser Isoenzyme beeinflussen. Trazodon CR ist eine oral verabreichte Form mit kontrollierter Freisetzung, die die Dosierung vereinfacht und das Risiko unerwünschter Wirkungen verringert. In der Regel werden Dosen von 75 bis 600 mg täglich verwendet; bei älteren Menschen sollten diese Dosen niedriger sein. Trazodon hat sich als wirksam bei der Behandlung verschiedener depressiver Syndrome erwiesen, darunter Depressionen mit Schlaflosigkeit, mit Angst und Unruhe sowie Depressionen bei älteren Menschen. In dem empfohlenen Dosierungsspektrum ist Trazodon gut verträglich. Unerwünschte Nebenwirkungen des Medikaments treten selten auf und sind: Schläfrigkeit, Schwindel, Magen-Darm-Störungen und Mundtrockenheit.

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