Laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH) versus totale abdominale Hysterektomie (TAH) bei Endometriumkarzinom: prospektive Kohortenstudie

Zielsetzung: Bestimmung der Durchführbarkeit und Sicherheit der laparoskopisch assistierten vaginalen Hysterektomie bei der Behandlung von Endometriumkarzinom im vermuteten Stadium I.

Studiendesign: Es handelte sich um eine prospektive Kohortenstudie ohne Randomisierung von 182 konsekutiven Patientinnen, die wegen eines frühen Endometriumkarzinoms oder einer atypischen Hyperplasie am West Kent Gynaecological Oncology Centre, Großbritannien, operiert wurden. Vierundsiebzig hatten eine laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie und bilaterale Salpingo-Oophorektomie (BSO), und 108 hatten eine totale abdominale Hysterektomie und bilaterale Salpingo-Oophorektomie. Bei 153 Patientinnen wurde eine Lymphadenektomie durchgeführt, und bei 2 Patientinnen wurde eine Lymphknotenentnahme vorgenommen. Bei 27 Patientinnen mit serösem papillärem Endometriumkarzinom wurde zusätzlich eine Omentektomie durchgeführt. Die Gruppen wurden hinsichtlich epidemiologischer und klinischer Merkmale, chirurgischer Ergebnisse, Krankenhausaufenthalt, Lymphknotenentnahme sowie intra- und postoperativer Komplikationen verglichen.

Ergebnisse: Die Patienten in der Laparoskopiegruppe hatten einen geringeren Blutverlust, eine ähnliche Anzahl entfernter Lymphknoten, einen geringeren Bedarf an Analgesie und einen kürzeren Krankenhausaufenthalt, aber eine längere Operationszeit als die Patienten, die per Laparotomie behandelt wurden. In unserer Studie gab es 4 Umstellungen (5,4 %) von der Laparoskopie zur Laparotomie. Achtundzwanzig (41 %) der Patienten, die laparoskopisch operiert wurden, waren übergewichtig (Body-Mass-Index >30 kg/m2). Postoperative Komplikationen traten in der Laparotomie-Gruppe (34 %) häufiger auf als in der Laparoskopie-Gruppe (6 %). In der Laparoskopiegruppe traten keine größeren Komplikationen auf. Eine Wundinfektion war die häufigste Komplikation bei den Patienten der Laparotomiegruppe, und dies betraf ausnahmslos adipöse Patienten (BMI >30 kg/m2). Es gab 6 Wiedereinweisungen, alle in der Laparotomiegruppe.

Schlussfolgerungen: Die laparoskopische Chirurgie ist eine sichere und zuverlässige Alternative zur offenen Chirurgie bei der Behandlung von Patientinnen mit Endometriumkarzinom im Frühstadium, mit deutlich reduziertem Krankenhausaufenthalt und weniger Komplikationen, insbesondere bei Patientinnen mit erhöhtem BMI.

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