Dieser Test wird zur Diagnose, Unterscheidung und Überwachung des Verlaufs verschiedener Autoimmunkrankheiten eingesetzt.
Das Bindegewebe ist im gesamten menschlichen Körper zu finden. Es besteht unter anderem aus Zellen und starren Fasern wie Kollagen und elastischen Fasern und hat die Aufgabe, andere Körpergewebe zu umhüllen, zu trennen und zu schützen. Bindegewebe umhüllt große Organe wie die Leber oder die Nieren, stärkt Gelenke, Sehnen und Bänder und stützt kleine Blutgefäße wie die Arteriolen. Die Haut ist besonders reich an Bindegewebe. Kollagen- (oder Bindegewebs-)krankheiten bezeichnen eine Gruppe von Erkrankungen, die diese kollagenreichen Gewebe betreffen.
Das Immunsystem ist für die Abwehr von Angriffen des Körpers auf fremde Zellen und Organismen zuständig: Bakterien, Viren, Parasiten und transplantierte Zellen. Oft gerät das Immunsystem in Schieflage und verwechselt einige seiner eigenen Gewebe mit fremden. Die Produktion von Antikörpern gegen das eigene Gewebe ist die Ursache für eine Vielzahl von „Autoimmunkrankheiten“. Neben den oben genannten Kollagenerkrankungen sind auch die perniziöse Anämie, die juvenile Diabetes und einige Schilddrüsenerkrankungen autoimmun bedingt. Je nach den beteiligten zellulären Substanzen können verschiedene Arten von Kollagenerkrankungen diagnostiziert werden, darunter rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes (SLE), Sjögren-Syndrom (oder Sicca), Sklerodermie, Polymyositis und gemischte Bindegewebserkrankungen.
Die Abkürzung „ENA“ steht für „extrahierbare nukleäre Antigene“. Daher sind Anti-ENA-Antikörper gegen Komponenten gerichtet, die aus den Zellkernen von kollagenreichem Gewebe extrahiert werden können.
Ein Anti-ENA-Screening bestimmt die Konzentrationen von sieben verschiedenen Autoantikörpern, darunter Anti-Sm, Anti-RNP, Anti-SSA, Anti-SSB, Anti-Jo-1, Anti-Scl 70 und Anti-CENP-B. Jeder Antikörper (oder jede Kombination von Antikörpern) ist spezifisch für eine andere Kollagenerkrankung.