Interaktive Medien

Interaktive Medien, auch interaktives Multimedia genannt, sind computergesteuerte elektronische Systeme, die es dem Benutzer ermöglichen, verschiedene Arten von Medien wie Text, Ton, Video, Computergrafik und Animation zu steuern, zu kombinieren und zu manipulieren. Interaktive Medien integrieren Computer, Speichermedien, digitale (binäre) Daten, Telefon, Fernsehen und andere Informationstechnologien. Zu ihren häufigsten Anwendungen gehören Schulungsprogramme, Videospiele, elektronische Enzyklopädien und Reiseführer. Interaktive Medien verlagern die Rolle des Benutzers vom Beobachter zum Teilnehmer und gelten als die nächste Generation elektronischer Informationssysteme.

Ein Personalcomputersystem (PC) mit herkömmlicher Magnetplattenspeicherung ist technisch gesehen eine Art interaktives Medium. Fortschrittlichere interaktive Systeme werden seit der Entwicklung des Computers in der Mitte des 20. Jahrhunderts eingesetzt, zum Beispiel als Flugsimulatoren in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Der Begriff wurde jedoch in den frühen 1990er Jahren populär, um PCs zu beschreiben, die optische (Laser-)Speichergeräte mit hoher Kapazität und digitale Soundsysteme enthalten.

Die gebräuchlichste Medienmaschine besteht aus einem PC mit einer digitalen Lautsprechereinheit und einem CD-ROM-Laufwerk (Compact Disc Read-Only Memory), das Daten und Anweisungen von einer CD-ROM optisch abruft. Viele Systeme enthalten auch ein Handgerät (z. B. ein Steuerkreuz oder einen Joystick), das zur Kommunikation mit dem Computer verwendet wird. Solche Systeme ermöglichen es dem Benutzer, Sequenzen von Text, animierten Bildern und Ton, die auf CD-ROMs mit hoher Kapazität gespeichert sind, zu lesen und neu anzuordnen. Systeme mit WORM-Einheiten (Write-Once-Read-Many) ermöglichen es dem Benutzer, auch Töne und Bilder zu erstellen und zu speichern. Einige PC-basierte Mediengeräte integrieren auch Fernsehen und Radio.

Zu den interaktiven Mediensystemen, die sich Mitte der 1990er Jahre in der kommerziellen Entwicklung befanden, gehörten Kabelfernsehdienste mit Computerschnittstellen, die es den Zuschauern ermöglichen, mit Fernsehprogrammen zu interagieren; interaktive audiovisuelle Hochgeschwindigkeitskommunikationssysteme, die auf digitalen Daten von Glasfaserleitungen oder digitalisierten drahtlosen Übertragungen beruhen, und Virtual-Reality-Systeme, die künstliche Sinnesumgebungen in kleinem Maßstab schaffen.

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