Tiefdruck

Tiefdruck, fotomechanisches Tiefdruckverfahren, bei dem das zu druckende Bild aus Vertiefungen oder Aussparungen auf der Oberfläche der Druckplatte besteht. Das Verfahren ist das Gegenteil des Reliefdrucks, bei dem das Bild von der Oberfläche der Druckplatte abgehoben wird. Der Drucker formt das Bild, indem er die Platte von Hand einschneidet oder mit Hilfe von Säuren oder anderen Chemikalien entlang der Linien des gewünschten Bildes ätzt. Anschließend bedeckt der Drucker die Platte mit Farbe und wischt die Farbe von der oberen Oberfläche ab, so dass die Vertiefungen, die so genannten Tiefdruckbereiche, mit Farbe gefüllt sind. Das auf die Platte gepresste Papier saugt dann die Farbe aus den Vertiefungen auf. Durch Variation der Tiefe der Vertiefungen lassen sich Tonwertabstufungen im Druckbild erzielen.

Weiterlesen zu diesem Thema
Drucken: Tiefdruck und Rotationstiefdruck (1890er Jahre)
Die zirkuläre Mechanisierung des Tiefdrucks stieß indes auf zwei damit verbundene Schwierigkeiten: die Notwendigkeit, eine unendliche…

Bei der Photogravüre oder Rotationstiefdruck (Rotationsphotogravüre) wird ein Negativbild in winzige Näpfchen und Punkte unterschiedlicher Größe und Tiefe in die Oberfläche eines Kupferdruckzylinders geätzt. Diese bilden die Schriftzeichen und die Druckvorlage mit ihren Tonwertabstufungen. Wenn sich der Druckzylinder in der Druckmaschine dreht, wird die Farbe durch eine Walze, einen Sprüher oder ein Bad aufgetragen, und eine flexible Metallklinge, die so genannte Rakel, entfernt überschüssige Farbe, so dass die Oberfläche sauber ist und die Farbe nur in den Vertiefungen verbleibt. Das Papier wird zwischen dem eingefärbten Druckzylinder und einem mit einem elastischen Gummituch beschichteten Druckzylinder eingezogen, der das Papier gegen den Druckzylinder drückt. Die Tiefdruckstellen übertragen dann die Farbe auf das Papier.

Das Tiefdruckverfahren erfordert eine sorgfältige Vorbereitung, liefert aber auch auf weniger teurem Papier eine gute Druckqualität und Farbe. Der Druckzylinder kann verchromt werden, um die Haltbarkeit bei hohen Auflagen zu gewährleisten, und auf Wunsch sogar nachgefertigt werden. Daher wird der Tiefdruck für hohe Auflagen von Zeitschriften und Katalogen sowie für Farbbeilagen von Zeitungen verwendet. Das Verfahren wurde ursprünglich für die hochwertige Reproduktion von Bildern entwickelt. Es wird auch zur Herstellung von Kunstdrucken verwendet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.