Bildung in der Schweiz: Das müssen Sie wissen

Das Bildungssystem der Schweiz ist eines der fortschrittlichsten der Welt. Die Schweiz ist die erste Wahl für viele Studierende, die international studieren möchten. Das System ist gut etabliert und funktionell mit delegierter Verantwortung und Verwaltung.

Die Verwaltung und Regulierung des Schulsystems in der Schweiz erfolgt durch die Kantone, wobei der Zentralstaat einen festen Rahmen vorgibt. Jeder Kanton legt seinen Schulkalender, seinen Lehrplan und seine Kriterien fest. Dieses System wird vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) beaufsichtigt. Die Dezentralisierung hat ihre Vorteile, auch wenn sie es den Menschen erschweren kann, ihre Kinder von einem Kanton in einen anderen zu versetzen.

Ein besonderes Merkmal des Schweizer Bildungssystems ist die Berücksichtigung der Wünsche und Fähigkeiten der Schüler. Dieses Merkmal wird dadurch erreicht, dass die verschiedenen Richtungen, die ein Schüler nach der Grundschulzeit einschlagen kann, diversifiziert werden. Obwohl das Bildungssystem von den Kantonen verwaltet wird, haben sie alle diese Vielfalt gemeinsam.

Schweizerische Schulpflicht

Die Schulpflicht gilt für alle Kinder und Jugendlichen von 9 bis 11 Jahren. Die Schulpflicht beginnt im Alter von vier bis sechs Jahren und dauert bis etwa zum 15. Lebensjahr. Auch das regeln die Kantone.

Auch wenn es in der Schweiz Privatschulen gibt, besuchen die meisten Schülerinnen und Schüler die öffentlichen Schulen in ihrer Umgebung. Dies bringt Vielfalt, so dass die Kinder viele verschiedene Hintergründe, manchmal auch sprachliche Hintergründe, kennenlernen können. Öffentliche Schulen sind kostenlos, und die Kinder müssen keine Uniform tragen.

Grundschulbildung

Die Grundschulbildung gilt in den meisten Teilen der Schweiz als Kindergarten und erster Lernzyklus. Der Kindergarten ist nicht in allen Kantonen obligatorisch, wohl aber die Primarschule.

Im Kindergarten werden den Kindern grundlegende Umgangsformen und Kenntnisse vermittelt. Dabei lernen sie auch andere Sprachen und die Schweizer Kultur kennen. Der Kindergarten soll den Kindern durch spielerisches Lernen soziale Kompetenzen und grundlegende Umgangsformen vermitteln. Durch Musik, Spiele, Kunst und viele Bastelarbeiten werden sie in die Grundlagen des Lesens und Rechnens eingeführt.

Nach Abschluss des Kindergartens, etwa im Alter von 6 Jahren, gehen sie in die Primarschule.

Je nach Kanton können die Kombinationen unterschiedlich sein.

In den deutschsprachigen Kantonen werden der Kindergarten und die zwei Jahre Primarschule zu einem ersten Lernzyklus zusammengefasst, und die Schülerinnen und Schüler im Alter von vier bis acht Jahren sind in derselben Klasse. Sie nennen dies Grundstufe oder Basisstufe.

In den französischsprachigen Kantonen werden zwei Jahre Kindergarten mit zwei weiteren Jahren kombiniert und bilden den ersten Zyklus der Primarschule.

In den italienischsprachigen Kantonen besuchen die Kinder den Kindergarten ab dem vierten Lebensjahr.

Sekundarstufe

Die Sekundarstufe in der Schweiz ist in zwei Stufen unterteilt. Die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II. Die Sekundarstufe I beginnt im Alter von 11 bis 12 Jahren und dauert 3 bis 4 Jahre. Die Sekundarstufe II entspricht in Bezug auf das Alter der Schülerinnen und Schüler den High Schools in den amerikanischen Bildungssystemen. Dennoch unterscheidet sie sich stark von einer amerikanischen High School.

Sekundarstufe

Die Sekundarstufe I wird in der Schweiz als Gymnasium oder Kantonsschule bezeichnet. Hier lernen die Kinder ihre Muttersprache, eine zweite in der Schweiz gesprochene Sprache und Englisch. Sprachen haben im Schweizer Bildungssystem einen hohen Stellenwert, so dass die meisten Menschen dort mindestens eine zweite Sprache sprechen.

Naturwissenschaften haben ebenfalls einen hohen Stellenwert, wobei Mathematik, Biologie, Chemie, Physik und Geografie zu den Hauptfächern gehören. Andere Fächer wie Geschichte, Politische Bildung, Musik, Kunst und Design, Sport und Gesundheit, Hauswirtschaft, Berufsberatung und Berufsvorbereitung werden ebenfalls unterrichtet.

Die Schüler werden mit Noten von 6 (die höchste) bis 1 (die niedrigste) bewertet. Am Ende des Schuljahres nehmen sie an Tests teil, in denen sie ihr gesammeltes Wissen unter Beweis stellen können. Am Ende des Jahres gehen die Schüler je nach Leistung in das nächste Jahr oder wiederholen das vorherige.

Sekundarstufe

Die Sekundarstufe II in der Schweiz ist nicht obligatorisch und ihre Struktur ist einzigartig. Nach dem Abschluss der Sekundarstufe I können die Schülerinnen und Schüler wählen, welchen Beruf sie ergreifen wollen. Sie können sich für eine Berufsausbildung, eine Matura oder eine Fachoberschule entscheiden.

Die meisten jungen Schweizer Schülerinnen und Schüler bevorzugen die Berufsschule. Dort lernen sie in der Schule Fertigkeiten und erleben in Lehrbetrieben und überbetrieblichen Kursen aus erster Hand, wie es geht. Sie dauern zwischen 2 und 4 Jahren und ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, technische und praktische Kenntnisse zu erwerben. In der Berufsfachschule erwerben die Schülerinnen und Schüler ein eidgenössisches Berufsbildungsdiplom oder ein eidgenössisches Berufsbildungszertifikat, das sie befähigt, zu arbeiten und sich weiterzubilden.

Die Maturitätsschule ist die Wahl von ⅓ der Schweizer Schülerinnen und Schüler. Sie kann als Fortsetzung der Sekundarstufe I betrachtet werden, mit ähnlichen Fächern wie in der Sekundarstufe I, plus Recht und Wirtschaft. Die Einschreibung erfolgt auf der Grundlage der bisherigen Leistungen des Schülers, und das Benotungssystem ist dasselbe wie in der Sekundarstufe I. Diese Schulen dauern in der Regel 3 bis 6 Jahre, je nach Kanton.

Am Ende des Programms müssen die Schülerinnen und Schüler eine Prüfung ablegen und einen Maturaaufsatz verfassen. Je nach Leistung erhalten sie ein Maturitätszeugnis und sind dann berechtigt, an kantonalen Universitäten, Technischen Hochschulen und Pädagogischen Hochschulen zu studieren.

Die Fachschulen der Sekundarstufe II bereiten speziell auf eine Karriere im Gesundheitswesen, in der Sozialarbeit und im Bildungswesen vor. Die Schülerinnen und Schüler werden nach dem gleichen Notensystem wie zuvor benotet und lernen die Kernfächer des jeweiligen Berufs. Die Noten entscheiden darüber, ob die Schüler in die nächste Jahrgangsstufe aufsteigen oder nicht. Das Programm dauert drei Jahre, und am Ende müssen die Schüler in sechs ihrer Fächer eine Abschlussprüfung ablegen. Wenn sie diese erfolgreich absolvieren, erhalten sie das Fachschulzeugnis der Sekundarstufe II und setzen ihre Ausbildung in der Höheren Fachschule fort.

Tertiärstufe

Die Tertiärstufe ist eine Fortsetzung der Sekundarstufe II, die ein Schüler wählt. Die Schweiz gehört in der Bildungsrangliste regelmäßig zu den 100 besten Ländern der Welt, wenn es um die Hochschulbildung geht.

Die Universität ist die logische Wahl für Schüler mit einer Matura, während die Fachhochschule oder die Höhere Fachschule die Wahl für Schüler mit einem Berufsbildungsabschluss ist. Schülerinnen und Schüler mit einem Fachschulabschluss auf Sekundarstufe II setzen ihre Ausbildung in den Höheren Fachschulen fort.

Universität

In der Schweiz gibt es insgesamt 12 Universitäten, von denen 10 von den Kantonen geführt und geregelt werden und theorieorientierte Studiengänge anbieten. Das Angebot an Studienfächern an den Schweizer Universitäten ist breit gefächert.

Außerdem sind die Universitäten in der Schweiz für ihre BBAs und MBAs bekannt, die zu den besten der Welt gehören. Dies hat zu einer beträchtlichen Anzahl internationaler Studenten im Land geführt. Viele dieser Studenten besuchen Spitzenuniversitäten in der Schweiz, um ihren Abschluss zu machen.

Zu den bekanntesten Universitäten der Schweiz gehören die Eidgenössischen Technischen Hochschulen und die Pädagogischen Hochschulen.

Fachhochschule oder Höhere Fachschule

Es gibt eine private und acht öffentliche Fachhochschulen. Diese Hochschulen bieten den Studierenden Abschlüsse in Fachbereichen wie Ingenieurwesen, Technik oder Wirtschaft und bereiten sie auf den schweizerischen und globalen Arbeitsmarkt vor.

Der Unterschied zwischen einer Universität und einer Fachhochschule besteht darin, dass letztere in der Regel keinen Doktortitel verleiht. Die Fachhochschule unterscheidet sich von der traditionellen Universität in der Schweiz auch durch die praxisnahe und nicht theorielastige Ausbildung.

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