Von weiß zu was? MENA- und iranisch-amerikanische nicht-weiße reflektierte Rasse

ABSTRACT

Während Instrumente wie die US-Volkszählung die Amerikaner des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA) als weiß klassifizieren, hat die auf Rassenbildung basierende Forschung festgestellt, dass diese Bevölkerung eine mehrdeutige Beziehung zum Weißsein hat. Ich stütze mich auf Theorien über das Selbst und die Kognition, um die reflektierte Rasse als eine bisher wenig erforschte Dimension der MENA-Rassifizierung vorzustellen. Interviews mit 84 iranischen Amerikanern zeigen, wie die Mitglieder der Gruppe wahrnehmen, dass sie sich von einer hegemonialen weißen US-Norm unterscheiden und ihr in gewisser Weise untergeordnet sind. Nach der anfänglichen Unlesbarkeit („was?“) in der rassischen Einschätzung nehmen die Befragten eine klassifikatorische Abspaltung vom Weißsein und/oder eine Gleichsetzung mit ähnlich rassifizierten anderen wahr. Mit anderen Worten, sie bewegen sich mikro-interaktionell von „weiß“ zu „was?“ und schließlich zu einem unsicheren, aber tief empfundenen Gefühl, dass die Rasse nicht weiß ist. Indem die Forscher ihre Aufmerksamkeit auf sozialpsychologisch fundierte Phänomene wie die reflektierte Rasse richten, können sie Rassifizierung und Rassenbildung umfassender als die dynamischen, vielschichtigen Konzepte nutzen, als die sie ursprünglich theoretisiert wurden.

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