Wie CyberKnife funktioniert
Das CyberKnife verfügt über Röntgenkameras, die die Position des Tumors überwachen, und Sensoren, die die Atmung des Patienten kontrollieren. So kann der Roboter den Strahl während der Behandlung neu positionieren, um die Schädigung von gesundem Gewebe zu minimieren. CyberKnife bewegt sich mit der Atmung des Patienten und kann einen sich bewegenden Tumor verfolgen.
Aufgrund seiner hohen Genauigkeit ermöglicht CyberKnife die Verabreichung größerer Fraktionen (Dosen) der Strahlentherapie, so dass der Patient weniger Krankenhausaufenthalte benötigt. So könnten beispielsweise bei Lungenkrebspatienten die Zahl der Besuche von 30 auf drei, bei Prostatakrebspatienten von 37 auf fünf und bei der palliativen Strahlentherapie von zehn auf einen reduziert werden.
CyberKnife wurde von Unterstützern der Royal Marsden Cancer Charity finanziert, und man hofft, dass mit dem neuen robotergestützten Radiochirurgiesystem im ersten Betriebsjahr 200 Patienten behandelt werden können.
CyberKnife steht geeigneten privaten und NHS-Patienten zur Verfügung, die von Fall zu Fall beurteilt werden. Da die CyberKnife-Technologie für den staatlichen Gesundheitsdienst (NHS) noch sehr neu ist, führt das Royal Marsden derzeit Untersuchungen zu den Vorteilen der Technologie durch, um zu beweisen, dass sie für alle Patienten, die davon profitieren könnten, verfügbar sein sollte. Derzeit benötigen NHS-Patienten eine individuelle Finanzierungsgenehmigung.
Die Geschichte eines CyberKnife-Patienten
Fünf Jahre nach Abschluss der Behandlung von Prostatakrebs erhielt Ray Dean die niederschmetternde Nachricht, dass der Krebs zurückgekehrt war.
Dem Großvater von fünf Kindern wurde von den Ärzten gesagt, dass aufgrund der Lage des Tumors seine einzige potenziell heilende Behandlungsoption CyberKnife sei. Im Juli 2011 wurde Ray der erste Patient, der im Royal Marsden mit CyberKnife behandelt wurde.
Ray, 66, aus Fleet, Hampshire, wurde gesagt, dass er nur drei CyberKnife-Sitzungen benötigen würde, im Vergleich zu den 35 Sitzungen, die er bei seiner ersten Strahlentherapie gegen Prostatakrebs erhielt. Drei Wochen nach Abschluss der CyberKnife-Behandlung sank sein PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen) drastisch, und es geht ihm heute noch gut.
Ray sagte damals: „Ich bin absolut begeistert von den Ergebnissen. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als man mir sagte, ich sei der erste Patient, dem diese Behandlung angeboten wird. Als ich das letzte Mal an Krebs erkrankte, nahm ich an der IMRT-Strahlentherapie-Studie teil, die mir fünf Jahre Zeit gab. Wenn CyberKnife mir weitere fünf Jahre verschafft, werde ich ein sehr glücklicher Mann sein.“
Die Lage von Rays Tumor schloss diesmal die Möglichkeit einer IMRT-Strahlentherapie oder einer Operation aus, und man war der Ansicht, dass die punktgenaue Genauigkeit von CyberKnife die beste Option wäre.