Welche sind die meistgenutzten sozialen Netzwerke in Korea? Das ist eine schwer zu beantwortende Frage, es hängt von vielen Dingen ab! Zählt man die Seitenaufrufe, die verbrachte Zeit, die mobile App oder den Desktop? Verschiedene Quellen sagen etwas anderes, aber die beliebtesten Social-Media-Apps in Korea sind laut Daten von WiseApp (Android-Nutzer):
- KakaoTalk – Sogar Obama nutzt Kakao
- YouTube – Wer schaut hier keine Videos?
- Band – von Brüdern und Schwestern
- KakaoStory – Alte, unmodische Leute posten hier
- Facebook – Like me or I … you
- Instagram – Für (Möchtegern-)Hipster
- Snow – Koreas Snapchat
- Naver Cafe – Koreas größtes Café
- Daum Cafe – Wenn das größte Café voll ist
- Line – Es gibt eine „Schlange“ im Freunde-Laden
Android hat etwa 71% Marktanteil vs. 28% iOS.
Es gibt jedoch einen koreanischen „One Store“, der von Telekommunikationsunternehmen und Naver betrieben wird und mit Google Play und App Store konkurriert. Er hat einen Marktanteil von 39 %. Facebook experimentiert auch mit Essensbestellungen und unterstützt koreanische Start-ups bei ihrem globalen Auftritt. Sechs Millionen Koreaner nutzen Instagram.
Was die Demografie angeht, so bevorzugen jüngere Menschen (10- und 20-Jährige) Facebook, YouTube und Twitter, ältere Menschen (40- und 50-Jährige) nutzen KakaoStory und Band. Einer anderen Studie zufolge ist YouTube bei Teenagern am beliebtesten.
Wie steht es um die Bedeutung von Smartphones und Tablets? Die Mehrheit des Datenverkehrs kommt heute von Mobiltelefonen, in Kategorien wie Restaurants (und bei jüngeren Menschen) können es mehr als 57 % sein. In Korea „nutzen 84 Prozent SNS über ihre mobilen Geräte, während nur 1,5 Prozent Personalcomputer verwenden.“
Was bedeutet das alles? Immer mehr Werbebudget wird für Mobile und Online ausgegeben. Der koreanische Werbemarkt wuchs 2016 um 15 % und 32 % (1,75 Billionen Won) wurden für Digitales ausgegeben. Von den digitalen Ausgaben entfielen 49 % auf den mobilen Bereich. Dies bedeutete ein Wachstum von 36 % im Vergleich zum Vorjahr (das größte Wachstum unter den Sektoren). Ein interessantes Detail ist, dass Streaming-Anzeigen am stärksten zugenommen haben. Die Koreaner zahlen nicht gerne für Online-Nachrichten, -Magazine und -Bücher (einschließlich Webtoons). Die größten Agenturen sind Cheil, Innocean und HS Ad. Sie sind mit Samsung, Hyundai und LG verbunden – Überraschung!
Es gibt auch Kritik an Online-Werbung. Es ist nicht klar, auf welchen Websites (Display, Banner) Werbung erscheint. Außerdem fragen sich manche, ob programmatische (automatische) Werbung effektiv ist. Dann gibt es neue Entwicklungen wie die Brave-Blockchain des Browsers, die ihre eigene Kryptowährung hat: „Sie verhindert, dass Websites einen Nutzer verfolgen und Anzeigen blockieren, und umgeht gleichzeitig den Anti-Ad-Blocker-Schutz, der von großen Nachrichtenseiten verwendet wird.“ (Google AdWords- und Facebook-Anzeigen werden weiterhin angezeigt.)