Einst galten neuroendokrine Tumoren (NET) als außerordentlich selten, sind aber immer häufiger anzutreffen und daher sowohl für Kliniker als auch für Forscher von wachsender Bedeutung. Die meisten Patienten mit solchen Tumoren weisen Symptome auf, und von diesen haben 90 % eine sekundäre Leberbeteiligung. In der jüngeren Vergangenheit gab es für Patienten mit metastasierender Lebererkrankung kaum Therapiemöglichkeiten oder Hoffnung. In den letzten Jahren wurde dieser fatalistische Ansatz rasch durch eine Vielzahl neuer Strategien sowohl für systemische als auch für lokoregionale Behandlungsoptionen ersetzt. Sowohl sequentielle als auch parallele Kombinationstherapien, neu verfügbare Medikamente und ein multidisziplinärer Ansatz für das Patientenmanagement tragen alle zu einer Revolution in der Versorgung und den Ergebnissen für diese Patientengruppe bei. In dieser Übersicht wird der Leser mit den relevanten Statistiken, der Nomenklatur und den Diagnosemodalitäten für diese verwirrende Gruppe von Krankheiten vertraut gemacht. Am wichtigsten ist ein Update über die sich rasch erweiternden Behandlungsmöglichkeiten, die zur Optimierung der Versorgung von Patienten mit Leberbeteiligung zur Verfügung stehen.