Schwarze Frauen haben traditionell eine einzigartige Position in der amerikanischen Wirtschaftsstruktur eingenommen – ganz unten. Das Jahr 1920 ist ein einzigartiger historischer Moment, um zu untersuchen, wie es dazu kam. Die wirtschaftliche Prosperität unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, die erste Welle schwarzer Migration und die sich beschleunigende Industrialisierung schufen berufliche Möglichkeiten, die es schwarzen Frauen hätten ermöglichen können, der Arbeitsarmut zu entkommen, wie es die Mehrheit der schwarzen Männer tat, aber sie wurden aktiv daran gehindert. In der Geschichtsschreibung wurde die Beschränkung schwarzer Frauen auf schmutzige Arbeiten, wie z. B. Hausarbeit, in verschiedenen Regionen ausführlich beschrieben, jedoch nicht oft in Verbindung mit einem Vergleich mit den sich erweiternden Möglichkeiten schwarzer Männer und weißer Frauen. Während Studien zur Intersektionalität die besondere Stellung schwarzer Frauen in den Blick genommen haben, wurde dem aus historischer Sicht wenig Aufmerksamkeit gewidmet. In diesem Kapitel wird die Rolle untersucht, die Rasse, Geschlecht und Ort bei der Gestaltung der Erfahrung von Arbeitsarmut gespielt haben, und es werden Überlegungen zur Warteschlangentheorie und zur Größe der schwarzen Bevölkerung angestellt, um zu untersuchen, wie sich die rassischen Ergebnisse auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 1920 verändert haben könnten.