Wie es (angeblich) ablief
Die Kurzgeschichte
Pyramus und Thisbe sind ein junges babylonisches Liebespaar. Leider hassen sich ihre Familien total. Die beiden Verliebten flüstern sich durch einen Spalt in der Mauer, die ihre Häuser trennt, süße Dinge zu, bis sie es schließlich nicht mehr aushalten und beschließen, durchzubrennen.
Aber als Thisbe unter dem Maulbeerbaum auftaucht, wo sie sich eigentlich treffen wollten, treibt sich dort eine Löwin mit blutigem Maul herum. Thisbe rennt schreiend davon und lässt ihr Tuch zurück. Pyramus kommt etwas später an und findet die blutige Löwin, die das Tuch zerreißt. Oh, oh – wir können sehen, wohin das führt.
In der Annahme, dass Thisbe verschlungen wurde, ersticht er sich selbst mit seinem Schwert. Später kehrt Thisbe zurück, begreift das Schreckliche, das geschehen ist, und ersticht sich ebenfalls mit Pyramus‘ Schwert. Bis zum heutigen Tag sind die ehemals weißen Beeren des Maulbeerbaums rot gefärbt vom Blut dieser tragischen Liebenden.
Die kleine Geschichte
- Der schöne Pyramus und die liebliche Thisbe leben in der antiken Stadt Babylon, wo ihre Familien ihr ganzes Leben lang Nachbarn gewesen sind.
- Als Pyramus und Thisbe aufwachsen, verlieben sie sich total ineinander.
- Doch die Familien der jungen Liebenden hassen sich und verbieten den beiden, zu heiraten.
- Das führt natürlich dazu, dass Pyramus und Thisbe sich noch mehr begehren. So wie du es tust.
- Die beiden finden einen Spalt in der Mauer, die ihre Häuser trennt, und flüstern sich so oft sie können süße Nichtigkeiten zu.
- (Anscheinend findet es niemand komisch, mit einer Wand zu reden.)
- Schließlich haben Pyramus und Thisbe das ganze Wandgeflüster satt und beschließen, durchzubrennen.
- Sie planen, sich in dieser Nacht getrennt aus ihren Häusern zu schleichen und sich dann am Grab eines Typen namens Ninus zu treffen. Genauer gesagt sollen sie sich unter einem Maulbeerbaum treffen, der im Inneren des Grabes wächst.
- Thisbe erreicht das Grab zuerst. „Oh Mann, oh Mann“, sagt sie zu sich selbst. „Ich kann es kaum erwarten, die Frau von Pyramus zu werden. Ich hoffe nur, dass nichts Schreckliches passiert, das uns trennt…“
- Uh oh.
- In diesem Moment kommt eine Löwin vorbei, deren Maul blutverschmiert ist, weil sie gerade einen Löwen getötet hat.
- „Iiih!“, schreit Thisbe und rennt so schnell weg, dass sie ihren Schal unter dem Maulbeerbaum zurücklässt.
- Die Löwin kümmert sich nicht um das Mädchen und trinkt selbst einen Schluck Wasser aus einem Bach. Doch dann bemerkt sie Thisbes Schal und beginnt, ihn mit ihren noch blutigen Kiefern zu zerreißen.
- An dieser Stelle taucht endlich Pyramus auf. (Was hat er eigentlich gemacht?)
- Er sieht die Löwin und das blutige Tuch und nimmt an, dass die Liebe seines Lebens verschlungen worden ist.
- Überwältigt von seinem Kummer sticht sich Pyramus mit seinem Schwert ins Herz.
- Sein Blut spritzt auf die weißen Beeren des Maulbeerbaums.
- Als Thisbe zurückkommt, ist Pyramus fast verblutet.
- Das letzte, was er sieht, bevor er stirbt, ist das schöne Gesicht der nicht verschlungenen Thisbe. Das ist also deprimierend.
- Thisbe ist so traurig, als sie herausfindet, was passiert ist, dass sie Pyramus‘ Schwert nimmt und sich ebenfalls tötet.
- Auch ihr Blut spritzt auf die weißen Beeren des Maulbeerbaums.
- Bis zum heutigen Tag sind alle Maulbeeren rot gefärbt, zu Ehren der tragischen Liebe von Pyramus und Thisbe.