Für Begriffe siehe Morphologie der Diptera
Phora-Flügelnervatur
Phoridenfliegen sind winzig oder klein – 0,5-6 mm (1⁄64-1⁄4 in) lang. Von der Seite betrachtet, ist ein ausgeprägter Buckel auf dem Thorax zu sehen. Ihre Farben reichen von meist schwarz oder braun bis zu seltener gelb, orange, blassgrau und blassweiß. Der Kopf ist in der Regel gerundet und bei einigen Arten zum Scheitel hin verjüngt. Der Scheitel ist flach. Bei einigen Arten ist die Augenbrauenschwiele geschwollen und ragt hoch über die Scheitelfläche hinaus. Die Augen sind sowohl bei den Männchen als auch bei den Weibchen dichoptisch (die Augen der Männchen sind eng gestellt, die der Weibchen sind weit gestellt). Das dritte Segment des Fühlers ist groß und abgerundet oder länglich und trägt eine lange, seitwärts gerichtete Apikal- oder Dorsalarista. Die Arista ist kahl oder gefiedert. Bei einigen Arten ist das dritte Antennensegment einzigartig geformt. Der Geschlechtsdimorphismus zeigt sich häufig in Form und Größe des dritten Antennensegments, wobei die Männchen in der Regel längere Fühler haben. Der Rüssel ist in der Regel kurz und hat manchmal eine vergrößerte Lippe. Der Rüssel kann langgestreckt, stark sklerotisiert und schräg gebogen sein. Die Gaumen variieren in ihrer Form und sind manchmal groß (Arten der Gattung Triphleba) Die Borstengruppen sind auf dem Kopf entwickelt. Zwei Paare von Supra-Antennen1-Borsten, manchmal nur eine, sind vollständig reduziert. Darüber befinden sich die Borsten der Antenne 1, die näher am (aber immer noch in einiger Entfernung vom) Rand der Augen liegen. Drei Borsten sind entlang des Augenrandes verteilt – anterolateral, midlateral und posterolateral. Unmittelbar vor der Ocellarschwiele befinden sich zwei präocellare Borsten. Der Ocellarkallus trägt ein Paar Ocellarborsten und bei einigen Gattungen befinden sich zwischen den Fühlern und den präocellaren Borsten zwei zusätzliche, dazwischen liegende Borsten.
Das konvexe Mesonotum ist gewöhnlich mit Haaren und Borstenreihen bedeckt. Ein wichtiges taxonomisches Merkmal ist die genaue Lage der vorderen Spirakeln auf der Pleura des Thorax. Das Metapleuron kann ganz oder durch eine Naht in zwei Hälften geteilt sein und entweder mit einigen langen Borsten kahl oder behaart sein. Die Beine haben kräftige Femora und die hinteren Femora sind oft seitlich zusammengedrückt.
Die Flügel sind klar oder nur selten mit Markierungen versehen. Sie haben eine charakteristische reduzierte Flügelnervatur. Die kräftigen, gut ausgeprägten Radialvenen (R) enden etwa in der Mitte des Flügels in der Costa. Die anderen Adern (Äste des Medius) sind schwächer und verlaufen meist diagonal und oft parallel zueinander. Kreuznerven fehlen völlig. Die Rippe reicht nur bis zur Einmündung der Flügelränder in die Venen R4+5 oder R5. Das Verhältnis von erstem, zweitem und drittem Abschnitt der Rippe ist oft ein zuverlässiges spezifisches Merkmal. Andere Rippenindizes (im Vergleich zu anderen Flügelmaßen) werden in der Taxonomie verwendet. Auf der Costa sind zwei Reihen gut entwickelter Borsten vorhanden, die fast im rechten Winkel zueinander stehen. Die Subcosta ist reduziert. Von den Radialvenen sind nur R1 und R4+5 entwickelt. R4+5 können am Ende gegabelt sein. R4 und R5 können getrennt in den Alarrand übergehen oder sich als eine einzige Vene bis zum Ende fortsetzen. Die medialen Venen werden durch M1, M2 und M4 repräsentiert. Die Analvene kann bis zum Alarrand reichen, ist aber auch stark verkürzt oder fast verkümmert.
Der Hinterleib besteht aus sechs sichtbaren Segmenten. Die Segmente VII bis X umfassen die Genitalien des Männchens (Hypopygium) und beim Weibchen die Terminalia. Bei einigen Gattungen sind die Segmente VII bis X des Weibchens stark sklerotisiert und zu einer Röhre („Ovipositor“) verlängert. VII und VIII des Männchens sind bei der Gattung Megaselia mehr oder weniger sklerotisiert, ansonsten aber meist häutig. Das Tergit 9 (Epandrium) ist stark entwickelt und gewöhnlich zumindest auf einer Seite mit dem Hypandrium (Sternit 9) verschmolzen. Nur bei der Gattung Megaselia ist das Hypandrium mehr oder weniger deutlich vom Epandrium getrennt. Die am distalen Ende des Hypandriums ausgebildeten unpaarigen Sklerite (Ventrite) variieren in ihrer Form. Sie können flach, geschwollen oder anders geformt sein. Sklerite sind immer in der Nähe der Basis der Cerci vorhanden, die stark entwickelt sein können und entweder in eine Röhre (Analröhre) oder ein Paar asymmetrischer großer Auswüchse (Phora) umgewandelt sind. Das Phallosom ist selten komplex aufgebaut.
Die Larve ist klein, selten über 10,0 mm lang und hat typischerweise 12 sichtbare Segmente. Die Form variiert von fusiform mit unauffälligen Vorsprüngen an den hinteren Segmenten bis zu kurz, breit und abgeflacht mit auffälligen dorsalen und lateralen fiederförmigen Vorsprüngen, insbesondere am Endsegment. Die Farbe ist weißlich, gelblich weiß oder grau. Der erste Larvenstadium ist metapneustisch, spätere Stadien sind amphipneustisch.
Die Verpuppung erfolgt in der letzten Larvenhaut, die sich verhärtet und rötlich färbt. Das Puparium ist oval, an den Enden spitz zulaufend (weil die Larvenextremitäten relativ unverändert bleiben). Hinterleibssegment 2 hat ein dorsales Paar langer, schlanker Puppenatmungshörner.