Mastitis ist eine wichtige Erkrankung bei Schafen und Ziegen, da sie die Menge und Qualität der Milch verringert und die Gewichtszunahme bei Lämmern und Ziegen reduziert. Sie kann auch das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigen. Mastitis ist eine Entzündung des Euters. Körperliche Verletzungen, Stress oder Bakterien können Mastitis verursachen. Es gibt mehrere Bakterien, die bekanntermaßen Mastitis bei Schafen und Ziegen verursachen, darunter Streptococcus sp., Staphylococcus sp., Pasteurella sp. und coliforme Bakterien wie E. coli. Der genaue Bakterientyp, der die Mastitis verursacht, kann nur durch eine Laboranalyse bestimmt werden. Mastitis kann entweder klinisch oder subklinisch sein. Gerinnsel oder Serum in der Milch sind Anzeichen für eine klinische Mastitis. Darüber hinaus kann das Euter geschwollen, heiß und/oder empfindlich sein. Subklinische Mastitis lässt sich nur mit einem Test wie dem California Mastitis Test (CMT) oder durch Zählen von Entzündungszellen in der Milch oder durch Milchkultivierung im Labor nachweisen.
Wenn Bakterien in das Euter eindringen, kann eine Mastitis-Infektion auftreten. Eine gute Euter- und Zitzenbeschaffenheit kann dazu beitragen, das Mastitisrisiko zu verringern. Eine Möglichkeit, Mastitis vorzubeugen, besteht darin, die Melk- und Lebensbereiche sauber zu halten. Die Vorbeugung von Atemwegserkrankungen bei Lämmern und säugenden Zicklein kann ebenfalls dazu beitragen, Mastitis zu verhindern. Pasteurella hemolytica, ein Bakterium, das bei Lämmern und Zicklein Lungenentzündung verursacht, kann Mastitis auslösen. Auch das Nachdippen der Zitzen nach dem Melken kann das Mastitisrisiko bei melkenden Kühen und Schafen erheblich verringern. Die Behandlung von Mastitis erfolgt in der Regel durch den Einsatz von injizierbaren oder intramammären Antibiotika. Es gibt keine Antibiotika, die für die Behandlung von Mastitis bei Schafen oder Ziegen zugelassen sind. Daher gilt jede Behandlung von Mastitis bei Schafen und Ziegen als extra-label und muss auf Anraten und unter Aufsicht eines Tierarztes erfolgen. Extra-label“ ist die Verwendung von Arzneimitteln, die für etwas eingesetzt werden, das nicht ausdrücklich auf dem Etikett aufgeführt ist, und die nur auf schriftliche Anweisung eines Tierarztes zulässig sind. Hennen und Mutterschafe mit klinischer Mastitis können sehr krank sein und benötigen oft weitere unterstützende Maßnahmen. Der Einsatz einer intramammären Trockenstellbehandlung kann bei der Behandlung von Mastitis während der Trockenstehzeit helfen, muss aber unter der Leitung eines Tierarztes erfolgen, da es keine für Schafe und Ziegen zugelassenen Antibiotika zur Trockenstellbehandlung gibt. Die Michigan State University Extension erinnert die Erzeuger daran, die Intervalle für den Medikamentenentzug einzuhalten, um zu verhindern, dass kontaminiertes Fleisch und/oder Milch in die Nahrungskette gelangen.
Mastitis kann bei Schafen und Ziegen zu Produktionseinbußen führen, wobei die meisten Mastitiden subklinisch verlaufen. Die gesamte Behandlung von Mastitis bei kleinen Wiederkäuern erfolgt außerhalb der Zulassung und erfordert daher eine Beziehung zwischen Tierarzt und Patient. Saubere Stallungen und Melkpraktiken sind der Schlüssel zur Prävention von Mastitis bei kleinen Wiederkäuern.