Metabolische Knochenkrankheit bei Reptilien

Metabolische Knochenkrankheit (MBD) ist eine anerkannte und allzu häufige Krankheit, die bei unseren Haustierreptilien häufig auftritt. Andere Bezeichnungen sind fibröse Osteodystrophie, Osteomalazie, sekundärer ernährungsbedingter Hyperparathyreoidismus, Osteoporose und Rachitis. Es gibt keine einheitliche Ursache für MBD, und die Krankheit ist nicht so einfach wie Kalziummangel. Das Hauptproblem ist eine Störung des Kalziumstoffwechsels, die eine ganze Reihe damit zusammenhängender Probleme verursacht.

MBD ist fast immer eine Folge schlechter Haltung, lässt sich aber in der Regel auch verhindern, indem man für eine geeignete Umgebung und eine auf die jeweilige Reptilienart abgestimmte Ernährung sorgt. Dies ist für den Reptilienhalter nicht immer einfach oder kostengünstig, aber für die Gesundheit aller Reptilien als Haustiere unerlässlich.

Ursachen

Die metabolische Knochenkrankheit ist eine komplexe Erkrankung. Vereinfacht ausgedrückt ist die metabolische Knochenkrankheit auf ein falsches Kalzium-Phosphor-Verhältnis im Körper zurückzuführen. Normalerweise sollte dieses Verhältnis bei etwa zwei Teilen Kalzium und einem Teil Phosphor (2:1) liegen. Wenn der Kalziumspiegel relativ niedrig ist, versucht der Körper dies zu kompensieren, indem er Kalzium aus allen möglichen Quellen aufnimmt, auch aus den Knochen. Dies führt zu einer Erweichung der Knochen, was sie anfällig für Brüche macht und auch zu einer Ablagerung von faserigem Gewebe führt, da der Körper versucht, den Knochen in Ermangelung von verfügbarem Kalzium zu stärken. Kalzium wirkt sich auch auf eine Reihe anderer physiologischer Systeme aus, mit Symptomen wie Muskelkontraktion und Blutgerinnung.

Daher ist das Verhältnis von Kalzium zu Phosphor von 2:1 in der Ernährung Ihrer Reptilien ideal, aber der Kalziumstoffwechsel ist nicht so einfach. Auch Vitamin D (insbesondere D3) ist für den Kalziumstoffwechsel wichtig, und da einige Reptilien Vitamin D nicht so gut aufnehmen können, brauchen sie ultraviolettes Licht, um ihr eigenes Vitamin D herzustellen. Sind Sie jetzt verwirrt?

Eine vollständige Erörterung des Kalzium-, Phosphor- und Vitamin-D-Stoffwechsels würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, aber zu den grundlegenden Faktoren, die das Kalzium-Phosphor-Verhältnis verschieben können, gehören:

  • Zu wenig Kalzium oder zu viel Phosphor in der Nahrung
  • Vorhandensein von Stoffen in der Nahrung, die die Kalziumaufnahme beeinträchtigen
  • Vitamin-D-Mangel
  • Mangel an UVA- und UVB-Strahlung, die das Reptil benötigt, um sein eigenes UVA- und UVB-Strahlung, die das Reptil benötigt, um sein eigenes Vitamin D zu produzieren
  • Unzureichende Proteinzufuhr
  • Nieren- oder Lebererkrankungen
  • Kleindarmerkrankungen
  • Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nebenschilddrüsen
  • Leben bei kühlen Temperaturen, was die Verdauung beeinträchtigt und die Kalziumabsorption beeinflusst

Anzeichen und Symptome

Diese variieren je nach Schweregrad und Dauer der Erkrankung. Aufgrund der Bedeutung von Kalzium für die Knochenbildung und die Muskelfunktion beziehen sich die meisten Anzeichen und Symptome auf die Auswirkungen auf Knochen und Muskeln. Dazu gehören:

  • verkrümmte oder geschwollene Beine oder Beulen an den langen Knochen der Beine
  • verkrümmte Wirbelsäule oder Beulen entlang der Knochen der Wirbelsäule
  • Erweichung und Schwellung des Kiefers (manchmal als „Gummikiefer“ bezeichnet)
  • zurückgezogener Unterkiefer
  • bei Schildkröten, wie z. B. bei Gelbbauchgleitern, Erweichung des Panzers (Carapax oder Plastron)
  • Muskelzittern und ruckartige Bewegungen oder Zuckungen der Bein- und Zehenmuskulatur
  • Lahmheit und Hinken
  • Magersucht (Fressunlust)
  • Verstopfung oder Obstipation (Stuhlverweigerung)
  • Frakturen (Brüche) Knochenbrüche aufgrund von Knochenschwäche
  • Lethargie
  • Schwäche und sogar teilweise Lähmung (manchmal können sie ihren Körper nicht vom Boden abheben, weil sie so schwach sind)

Metabolische Knochenkrankheit ist so ausgeprägt, dass die Diagnose normalerweise anhand der Symptome gestellt wird, körperlichen Untersuchung und einer Diskussion über die Haltung gestellt wird. Zur Bestätigung der Diagnose und zur Überwachung der Behandlung können Röntgenaufnahmen angefertigt und der Kalziumspiegel im Blut untersucht werden.

Die Behandlung von MBD hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Bei sehr leichten Fällen kann eine Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung und eine artgerechte Haltung ausreichen. Schwere Fälle erfordern eine intensive Kalzium- und Vitaminzufuhr sowie eine Erhöhung der UVB-Strahlung mit hoher Intensität unter der Aufsicht eines Tierarztes für Exoten.

Vorbeugung

Zur richtigen Haltung gehört mehr als nur die richtige Ernährung. Die folgenden Punkte sind sowohl für die Vorbeugung als auch für die Behandlung von metabolischen Knochenerkrankungen wichtig:

  • Ausgewogene Ernährung in Bezug auf Kalzium und Phosphor, Eiweiß, Energie und andere Nährstoffe
  • Exposition gegenüber unsichtbaren UVA/UVB-Lichtstrahlen
  • Angemessener Wärmegradient
  • Angemessener Licht-/Dunkel-Zyklus
  • Ausreichender Auslauf und/oder Raum für Bewegung

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