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Was bedeutet es, wenn auf einer Weinflasche das Wort „Reserve“ oder seine spanische und italienische Version „Reserva“ bzw. „Riserva“ steht? Finden wir heraus, warum man für einen Reservewein mehr bezahlt als für seinen „normalen“ Gegenpart.


Traditionell ist ein Reservewein von besonders hoher Qualität. Er hat längere Zeit im Weinkeller gereift und wird später – im wahrsten Sinne des Wortes als „Reserve“ – auf den Markt gebracht als die ursprüngliche Charge des Jahrgangs. In den Vereinigten Staaten, wie auch in den meisten anderen Ländern, gibt es keine festgelegten Anforderungen, wann sich ein Wein als Reservewein bezeichnen darf. Die meisten Winzer halten sich jedoch an den traditionellen Rahmen von „länger gereift und von hoher Qualität“.

Anforderungen für Reserveweine in Spanien und Italien

Spanien und Italien haben gesetzliche Definitionen für „Riserva“- und „Reserva“-Weine. Ein Chianti darf diese Bezeichnung nur führen, wenn er mindestens 2 Jahre lang gereift ist, bevor er in den Verkauf kommt. Die beiden berühmten Rotweine Barolo und Barbaresco aus der norditalienischen Region Piemont müssen mindestens 5 Jahre im Keller des Weinguts lagern, bevor sie diese Bezeichnung führen dürfen. Eine besondere Bedeutung kommt den Auszeichnungen Reserva und Gran Reserva für den spanischen Rioja zu. Der Zusammenhang zwischen Qualität und Reifung hat einen historischen Hintergrund.

Reifung in Eichenfässern – ein Privileg für besondere Weine

Die für Weinfässer verwendete Eiche war in Spanien eine seltene Ressource. Sie wurde hauptsächlich für den Schiffsbau und nicht für die Weinreifung verwendet. Es galt daher als Luxus, der den besten Weinen vorbehalten war. Ein zusätzlicher Luxus war es, den Wein so lange wie möglich in einem Fass zu lagern. Für einen Rioja-Rotwein beträgt die erforderliche Gesamtreifezeit mindestens 3 Jahre, wovon 12 Monate in einem Eichenfass verbracht werden müssen. Für einen Gran Reserva sind mindestens 5 Jahre erforderlich, davon 24 Monate im Eichenfass. Die klassischen Spitzenweine der traditionellen Winzer der Region gehen in der Regel über diese gesetzlichen Anforderungen hinaus. Einige Weine reifen mehr als 10 Jahre in Eichenfässern.

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