Klauenpflege bei Milchkühen

Klauenpflege spielt eine große Rolle bei der Vorbeugung von Lahmheiten bei Milchkühen. Die Bedeutung der Lahmheitsvorbeugung ist nicht nur für das Wohlergehen der Kuh von Bedeutung, sondern hat auch wirtschaftliche Auswirkungen. Lahmheit kostet schätzungsweise 185 $ pro klinischem Fall bei Kühen in der ersten Laktation und 333 $/Fall bei ausgewachsenen Kühen 2. Das Klauenschneiden macht die Herde weniger anfällig für strukturelle Lahmheiten und bakteriell bedingte Lahmheiten, da ein strukturell gesunder Klauenbereich weniger anfällig für Bakterien ist, die sich in der Gülle befinden. Die Kenntnis des richtigen Zeitpunkts für das Beschneiden der Kühe und die Feststellung, ob es richtig durchgeführt wurde, sind wichtige Faktoren für die Erhaltung gesunder Klauen.

Was gilt als normales Klauenwachstum? Der Rinderhuf wächst mit einer Geschwindigkeit von etwa 2 Zoll pro Jahr. Beim normalen Huf erfolgt die Gewichtsbelastung auf dem äußeren Hornteil. Wenn sich die Belastung von diesem Bereich verlagert, kommt es häufig zu Lahmheiten 1.

Wann sollte ich den Huf schneiden? Zweimal im Jahr sollte der Huf getrimmt werden; allerdings kann das Vorhandensein von Infektionskrankheiten die Notwendigkeit des Huftrimmens erhöhen, da das Trimmen helfen kann, einige der mit diesen Krankheiten verbundenen Schmerzen zu lindern (häufig digitale Dermatitis – auch bekannt als haarige Trachtenwarzen). Krankheitsverursachende Bakterien sind häufig in der Gülle enthalten. Bei Hufen mit zugewachsenen Zehen ist eine Traufe mit geschwächter Struktur anfälliger für eine bakterielle Invasion, da sie mit mehr Gülle in Kontakt kommt.

Das halbjährliche Trimmen dient als obligatorisches Wartungstrimmen, während das Trimmen nach dem Auftreten von Lahmheiten als eine Form des korrigierenden Huftrimmens dient. Übermäßiges Beschneiden kann jedoch die strukturelle Stabilität des Hufes beeinträchtigen, da das Eindringen in empfindliches Gewebe unterhalb der Hornwand Schmerzen verursachen und die Kuh lahm machen kann. Der normale Huf sollte vom Koronarband (der Verbindung zwischen Haut und Huf) bis zur Zehenspitze 3 Zoll lang sein. Die Sohlenwand sollte 0,25 Zoll dick sein. 4.

Wie kann ich das Klauenschneiden in meinem Betrieb umsetzen? Eine gängige Praxis ist das Beschneiden der Klauen beim Trockenstellen und dann noch einmal nach 100 Tagen in der Milch 1. Ein zweimaliges Beschneiden pro Jahr zu jeder Jahreszeit ist jedoch akzeptabel. Aufzeichnungen sind der Schlüssel zur Aufrechterhaltung korrekter Trimmverfahren und zur Gewährleistung, dass jede Kuh getrimmt wird.

Wie kann ich meinen Klauentrimmer analysieren? Das Ziel des Klauentrimmens ist es, eine ebene Oberfläche für die Gewichtsbelastung zu schaffen. Diese ebene Fläche lenkt die intensive Belastung der Sohle um und verteilt sie gleichmäßig über die Hornfläche. Effektive Hufpfleger haben dieses Ziel im Auge. Um einen Hufpfleger weiter zu beurteilen, ist es wichtig zu hinterfragen, ob das Beschneiden überhaupt notwendig war. Wie bereits erwähnt, kann unnötiges Klauenbeschneiden mehr schaden als nutzen. Kühe, bei denen ein Beschneiden nicht fällig ist, sollten bewertet und dann in die Herde zurückgeführt werden (bei der Bewertung sollte die bereits erwähnte 3 Zoll/0,25 Zoll-Regel angewendet werden). Klauen mit dieser Länge sollten nicht beschnitten werden. Hufwände, die wesentlich länger oder kürzer als dieser Wert sind, belasten die verschiedenen Muskeln im Bein und können schließlich zu Sohlengeschwüren führen. Sprechen Sie mit Ihrem Hufpfleger darüber, wie er bestimmt, wann er den Huf trimmt, um sicherzustellen, dass Sie beide sich über die Trimmkriterien einig sind.

Ein höherer Zehenwinkel (ca. 52 Grad) kann zu einer besseren strukturellen Gesundheit und einer geringeren Anfälligkeit für Infektionskrankheiten wie Fußfäule führen 3. Ein Hufpfleger sollte dies auf Betrieben mit einem hohen Aufkommen an infektiösen Hufkrankheiten berücksichtigen. Dieselbe Studie kam auch zu dem Schluss, dass unterschiedliche Trachtenhöhen zum Auftreten von Geschwüren beitragen können. Sofern keine besonderen Umstände vorliegen (z. B. die Praxis des „Blockierens“ oder des Platzierens eines Klotzes unter einer Zehe, um die entsprechende Zehe zu entlasten), sollten Hufpfleger die Zehenhöhe angleichen. Eine ideale Trachtenhöhe beträgt 1,5 Zoll vom Haaransatz bis zur Sohle 5.

Das Trimmen der Hufe wird in vielen Betrieben erst später durchgeführt. Das Trimmen wird nicht rechtzeitig durchgeführt und oft sind die Trimmer nicht qualifiziert. Die Einhaltung eines Trimmplans sowie die Bewertung der Qualität des Klauenpflegers können Lahmheiten verringern und somit die Milchproduktion steigern.

1 Ishler, V. (2011). Prävention und Kontrolle von Klauenproblemen bei Milchkühen. URL: http://articles.extension.org/pages/11201/prevention-and-control-of-foot-problems-in-dairy-cows

2 Lang, D., L.M. Arnold, C.J. Stowe, R.J. Harmon, and J.M. Bewley. 2017. Estimating US dairy clinical disease costs with a stochastic simulation model. J. Dairy Sci. 100:1472.

3 Mohamadnia and Khaghani. (2013). Bewertung der morphometrischen Parameter der Klauen bei unterschiedlichen Klauenbeschneidungszeiten bei Milchkühen. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4279619/

4 Shearer, J. (n.d.). A Work Plan for Functional and Corrective Hoof Trimming. URL: http://www.hoofhealth.ca/Section4/article4_01.html

5 Zinpro. (2016). Dairy Cattle Hoof Trimming. http://www.zinpro.com/lameness/dairy/hoof-trimming

Autoren: Haley B. Reichenbach und Donna M. Amaral-Phillips

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