Kann ein Taschenlaser das Auge schädigen?

Diese Antwort stammt von Douglas A. Johnson, einem leitenden Gesundheitsphysiker und Laserschutzbeauftragten der Texas A&M University. Er ist außerdem Lehrbeauftragter der Abteilung für Nukleartechnik. Doug ist Mitglied des American National Standards Institute (ANSI) für Lasersicherheitsnormen. (Die Reihe ANSI Z136 wird von der OSHA anerkannt und ist das maßgebliche Dokument für Lasersicherheit in den Vereinigten Staaten.)

Bild: CNN Interactive

LASER POINTER leuchtet in das Kameraobjektiv.

Augenschäden durch einen Taschenlaser sind unwahrscheinlich, können aber unter bestimmten Bedingungen möglich sein. Rote Laserpointer, die „ordnungsgemäß gekennzeichnet“ sind und im Bereich von 3-5 mW liegen, haben keine Augenschäden verursacht – es wurden keine Netzhautschäden gemeldet -, aber es gibt sehr reale Bedenken. Eine davon sind Laserpointer, die nicht gemäß den staatlichen Spezifikationen hergestellt werden. Es gibt Berichte, dass grüne Laser, die unsachgemäß in die USA eingeführt wurden, die Sicherheitsgrenzwerte bei weitem überschreiten.

Das Center for Devices and Radiological Health (FDA) der Food and Drug Administration ist für Lichtprodukte, einschließlich Laser, zuständig. Die FDA regelt die Geräte und wie sie klassifiziert und gekennzeichnet werden. Eine Klasse 2 ist „sicherer“ als eine Klasse 3. Viele Laserpointer liegen im Bereich von 1 bis 5 Milliwatt (mW), einer Unterklasse von 3, genannt 3A. Ein genauer Blick auf die Expositionsgrenzwerte zeigt, dass ein 5 mW-Laser Augenschäden verursachen könnte.

Warum macht man sich überhaupt Gedanken über 5 mW (5 Tausendstel Watt), was weniger als ein Prozent der Leistung einer 60-Watt-Glühbirne ist? Zunächst einmal werden die Zahlen unterschiedlich verwendet. Die Wattzahl einer Glühbirne misst die Leistung, die sie verbraucht. Sie wandelt nur etwa 10 Prozent dieser elektrischen Leistung in Licht um. Im Gegensatz dazu ist die Leistung ein Maß für die Lichtleistung.

Zweitens gibt die Glühbirne ihr Licht in alle Richtungen ab, so dass man nur einen kleinen Teil des Ganzen sieht. Wenn man sich von der Glühbirne entfernt, sieht man bei jeder Verdoppelung der Entfernung einen größeren Teil des Lichts. Ein Laser gibt das Licht in einem einzigen kleinen Strahl ab. Wenn es ins Auge gelangt, erhält man die gesamte Laserenergie, nicht nur einen Bruchteil.

Drittens gibt eine Glühbirne Licht in vielen verschiedenen Wellenlängen (unterschiedliche Photonenenergien) ab. Ein Laser ist ein reiner Ton, der nur eine einzige Wellenlänge hat. Das kohärente Licht wird mehr Schaden anrichten.

Der übliche rote Laserpointer ist ein Diodenlaser, eigentlich nur eine spezielle Art von Transistor oder Diode. Wegen der besonderen Eigenschaften des Laserlichts wird es beim Durchgang durch das Auge um das 100.000-fache vergrößert und gelangt in den hinteren Teil des Auges, die Netzhaut, wo wir das Sehen wahrnehmen. Das Auge sieht nur einen kleinen Teil des elektromagnetischen Spektrums, das von kurzen kosmischen Strahlungsenergien bis zu langen Radiowellen reicht. Wir sehen nur von violett bis rot. Infrarot (IR) und Ultraviolett (UV) liegen knapp außerhalb unseres Sehvermögens. Das Auge ist am empfindlichsten für gelb-grünes Licht (550 nm). Bei gleicher Leistung ist rotes Licht mit 670 nm nur 3 Prozent so hell.

Damit ein Zeiger nützlich ist, muss die Leistung so hoch sein, dass er von der Regierung als 3A eingestuft wird und eine Kennzeichnung mit GEFAHR erforderlich ist.

Bei der Festlegung von Sicherheitsgrenzen für den Laserpointer oder in anderen Bereichen muss ein Wert gewählt werden. Oberhalb eines bestimmten Wertes ist es illegal oder gefährlich, unterhalb ist es OK. Im wirklichen Leben tragen viele Faktoren dazu bei, dass etwas schädlich wird. Sehen Sie sich die Verkehrsgesetze an. Eine Geschwindigkeit von 70 Meilen pro Stunde mag legal sein, während man bei 71 einen Strafzettel bekommt, aber das ist nicht wirklich gefährlicher. 100 Meilen pro Stunde sind viel riskanter, und 50 Meilen pro Stunde können gefährlich sein, wenn die Straße vereist ist. Bei Laserpointern hängt es also von verschiedenen Bedingungen ab, wann eine Schädigung der Netzhaut tatsächlich eintritt.

Bei den von der FDA zugelassenen Pointern ist die Laserleistung auf ein Zehntel der tatsächlichen Schadensschwelle festgelegt. Wenn eine Person ein helles Licht sieht, blinzelt sie automatisch, im Durchschnitt in weniger als 0,2 Sekunden.

Dies wird als Blinzelreflex bezeichnet und bei der Festlegung des Grenzwerts für die Leistung, die eine Augenverletzung verursacht, berücksichtigt. Übrigens sollte man einen Laser nicht mit Gewalt anstarren, so wie man auch nicht in die Sonne oder eine andere helle Lichtquelle starren sollte.

Möglicherweise noch schädlicher – wenn auch nicht für das Auge – ist, dass ein normaler Laserpointer das Auge mit Licht überfluten kann, was als Blitzblindheit bezeichnet wird. Wenn eine Person über einen steinigen Weg läuft, Maschinen, ein Fahrzeug oder ein Flugzeug bedient, könnte dieser vorübergehende Sehverlust zu Verletzungen oder einer Katastrophe führen. Nachts, wenn die Pupille am weitesten geöffnet ist, würden sich die Auswirkungen noch verstärken.

Ein paar Grundregeln zum Umgang mit Lasern: Richten Sie den Strahl nie auf eine andere Person, insbesondere nicht auf ihr Gesicht. Richten Sie den Strahl nicht auf einen Spiegel oder eine spiegelähnliche Oberfläche. Betrachten Sie den Strahl nicht durch ein Fernglas oder ein Mikroskop.

Ein letzter Punkt: Einige staatliche Stellen haben Laserpointer verboten oder eingeschränkt. Einige Staaten und einige Städte haben den Kauf oder die Verwendung von Laserpointern verboten oder vorgeschlagen. Das Vereinigte Königreich verbietet die Verwendung von Zeigern der Klasse 3A. Laserpointer sind Hightech-Werkzeuge, keine Spielzeuge.

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