Interdependent Self-Construals

Interdependent Self-Construals Definition

Self-Construal bezieht sich auf die Art und Weise, wie eine Person über ihr Selbst denkt und es definiert. Wichtig ist, dass die Selbst-Konstruktion nicht nur eine Art ist, sich selbst zu sehen, sondern auch eine Art, die eigene Beziehung zur größeren sozialen Welt zu verstehen. Wenn Menschen sich in einer interdependenten Weise konstruieren oder über sich selbst nachdenken, denken sie wahrscheinlich in erster Linie an ihre Rolle in Beziehungen (z. B. „Ich bin Nancys beste Freundin“ oder „Ich bin der jüngste Sohn in meiner Familie“) und an ihre wichtigen Gruppenzugehörigkeiten (z. B. „Ich bin eine Verbindungsschwester“ oder „Ich bin ein asiatischer Amerikaner“). Ein interdependentes Selbstkonzept ist aufgrund seiner Betonung von Beziehungen und Gruppen also eines, in dem das Selbst als grundlegend in die größere soziale Welt eingebettet betrachtet wird. Interessanterweise hat sich gezeigt, dass diese relativ soziale Sichtweise des Selbst eine breite Palette von Werten, Emotionen und sozialem Verhalten beeinflusst.

Interdependent Self-Construals Background

Interdependent Self-Construals wurden zunächst vor allem im Hinblick auf kulturelle Unterschiede erforscht, weil man herausfand, dass Angehörige ostasiatischer und lateinamerikanischer Kulturen viel eher als Nordamerikaner in einer interdependenten Weise über das Selbst nachdachten, und man dachte, dass diese soziale Art der Selbstkonstruktion möglicherweise einige bekannte kulturelle Unterschiede erklären könnte. Zum Beispiel ist ein interdependentes Selbstkonzept in japanischen, koreanischen und indischen Kulturen sehr verbreitet, und es wurde angenommen, dass dies erklären könnte, warum Mitglieder dieser Kulturen einen höheren Wert auf Zugehörigkeit legen, soziale Verpflichtungen betonen und die Ursachen für das Verhalten anderer Menschen eher in den sozialen Situationen sehen, mit denen sie konfrontiert sind, als dass sie von ihrer individuellen Persönlichkeit bestimmt werden.

Um zu sagen, dass das interdependente Selbstkonzept ein kausaler Faktor für diese kulturellen Unterschiede ist, müsste man natürlich in der Lage sein, die Auswirkungen des Selbstkonzepts unabhängig von der Kultur zu betrachten. Glücklicherweise ist die Fähigkeit, das Selbst als interdependent zu konstruieren, nicht durch die eigene kulturelle Erziehung begrenzt. Jeder Mensch, unabhängig von seinem kulturellen Hintergrund, konstruiert sein Selbst gelegentlich in Abhängigkeit voneinander. Immer dann, wenn man das Selbst als Teil eines „Wir“ und nicht nur als „Ich“ betrachtet, handelt es sich um eine interdependente Konstruktion. Wenn Personen beispielsweise eine Mannschaftssportart ausüben oder Zeit mit ihrer Familie verbringen, ist es wahrscheinlicher, dass sie ihr Selbst als interdependent konstruieren. Auf dieser Grundlage fanden die Forscher heraus, dass es Möglichkeiten gibt, die Auswirkungen der Selbstkonstruktion direkt zu untersuchen, indem sie Personen dazu anregen, ihr Selbst in einer mehr oder weniger abhängigen Weise zu konstruieren, bevor sie sich mit anderen Aufgaben beschäftigen. Da sich herausstellte, dass die Auswirkungen experimentell manipulierter Selbstkonstruktionen häufig sehr ähnlich zu kulturellen Unterschieden sind, können Forscher, die Selbstkonstruktionen untersuchen, dies nun auf verschiedene Weise tun: Einige untersuchen Angehörige ostasiatischer Kulturen, die ein relativ interdependentes Selbstkonzept pflegen; andere setzen das interdependente Selbstkonzept experimentell in Gang oder aktivieren es; und wieder andere verwenden Persönlichkeitsskalen, um die individuellen Unterschiede im interdependenten Selbstkonzept zu untersuchen. Die Auswirkungen des interdependenten Selbstkonzepts, die in diesem Beitrag untersucht werden, wurden mit all diesen Methoden entdeckt.

Werte, Emotionen und soziales Verhalten

Wenn Menschen ihr Selbst als interdependent konstruieren, steigt die Bedeutung sozialer Verbindungen und der Aufrechterhaltung der Harmonie mit anderen. Werte wie Zugehörigkeit, Freundschaft, familiäre Sicherheit und nationale Sicherheit haben Vorrang, und interdependente Menschen sind deutlich weniger tolerant gegenüber anderen, die soziale Normen brechen oder sozialen Verpflichtungen nicht nachkommen.

Bestimmte Emotionen werden von Menschen mit einem interdependenten Selbstkonzept ebenfalls eher erlebt. Aufgrund der größeren Bedeutung sozialer Verpflichtungen beurteilen Menschen mit einem interdependenten Selbstkonzept das Selbst mit den Augen der anderen; daher werden einige negative Emotionen, die man erlebt, wenn man eine andere Person enttäuscht oder sozialen Normen nicht gerecht wird (z. B. Angst, Schuld und Scham), von Menschen mit interdependenten Konstrukten häufiger und intensiver erlebt. Interdependenz hat jedoch sowohl emotionale Vorteile als auch Kosten. So werden beispielsweise Emotionen, die stärker auf das Ich ausgerichtet sind, wie z. B. Wut, seltener erlebt. Schließlich empfinden Menschen, die ihr Selbst als interdependent betrachten, mehr Freude und Stolz an den Leistungen von nahestehenden Personen und Gruppen, so dass sie in gewisser Weise mehr Möglichkeiten haben, glücklich zu sein, als wenn sie sich nur an den Leistungen des Einzelnen erfreuen.

Im Hinblick auf das Sozialverhalten scheint die Aufrechterhaltung eines stärker interdependenten Selbstkonzepts der Gesellschaft als Ganzes zu nutzen. Menschen sind kooperativer als wettbewerbsorientiert, arbeiten härter an Gruppenprojekten und sind besser in der Lage, soziale Dilemmas zu lösen, wenn sie ihr Selbst als interdependent konstruieren. Es ist auch wahrscheinlicher, dass sie das Wohl eines Beziehungspartners oder einer sozialen Gruppe über ihre eigenen Wünsche stellen; daher scheint es in vielerlei Hinsicht so, dass eine interdependente Konstruktion zu weniger egoistischem Verhalten führt. Die Vorteile der Interdependenz erstrecken sich jedoch nur auf die Beziehungen und Gruppen, die als Teil des Selbst betrachtet werden; Interdependenz wurde auch mit größeren Vorurteilen gegenüber Fremdgruppen in Verbindung gebracht. So können die prosozialen Verhaltensweisen, die bei interdependenten Menschen beobachtet werden, in Wirklichkeit ebenso egoistisch sein; das Selbst wurde einfach erweitert, um die eigenen Beziehungen und Gruppen einzubeziehen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in interdependenten Selbstkonstruktionen

Ein starkes Stereotyp in der amerikanischen Gesellschaft ist, dass Frauen sozialer sind als Männer. Es ist daher vielleicht nicht überraschend, dass Psychologen ursprünglich davon ausgingen, dass Frauen ihr Selbst eher auf soziale Weise konstruieren. Die Forschung hat jedoch gezeigt, dass Männer und Frauen gleichermaßen dazu neigen, ein interdependentes Selbstkonzept zu pflegen. Es gibt zwar geschlechtsspezifische Unterschiede, aber sie betreffen eher die Art der Abhängigkeit als das Ausmaß der Interdependenz. Es sei daran erinnert, dass die gegenseitige Abhängigkeit sowohl auf Rollen in engen Beziehungen als auch auf Mitgliedschaften in sozialen Gruppen beruhen kann. Frauen scheinen den relationalen Aspekten der Interdependenz größere Bedeutung beizumessen, während Männer den kollektiven oder gruppenbezogenen Aspekten der Interdependenz größere Bedeutung beimessen. Mit anderen Worten: Frauen definieren ihr Selbst über engere Beziehungen, erleben in engen Beziehungen eine größere emotionale Intensität und sind im Vergleich zu Männern eher bereit, für einen nahestehenden Menschen Opfer zu bringen. Umgekehrt definieren Männer ihr Selbst über mehr Gruppenzugehörigkeit, erleben mehr emotionale Intensität in Gruppenkontexten und sind im Vergleich zu Frauen eher bereit, für ihre Gruppen Opfer zu bringen. Trotz dieser geringfügigen Unterschiede in der Betonung einer Art von sozialer Verbindung gegenüber einer anderen, scheinen interdependente Selbstkonstruktionen bei beiden Geschlechtern gleich stark verbreitet und mächtig zu sein, was verständlich ist, wenn man die tiefgreifende Bedeutung sozialer Verbindungen für alle Menschen bedenkt.

  1. Gabriel, S., & Gardner, W. L. (1999). Gibt es „seine“ und „ihre“ Arten der Interdependenz? Die Auswirkungen von Geschlechtsunterschieden in kollektiver und relationaler Interdependenz auf Affekt, Verhalten und Kognition. Journal of Personality and Social Psychology, 75, 642-655.
  2. Gardner, W. L., Gabriel, S., & Lee, A. Y. (1999). „Ich“ schätze Freiheit, aber „wir“ schätzen Beziehungen: Self-construal priming mirrors cultural differences in judgment. Psychological Science, 10, 321-326.
  3. Markus, H., & Kitayama, S. (1991). Culture and the self: Implications for cognition, emotion, and motivation. Psychological Review, 98, 224-253.
  4. Wong, R. Y.-M., & Hong, Y. (2005). Dynamische Einflüsse der Kultur auf die Kooperation im Gefangenendilemma. Psychological Science, 16, 429-434.

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