Gottesanbeterin

Das Paarungsverhalten der Gottesanbeterin in freier Wildbahn ist seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Gegenstand langjähriger Debatten, ohne dass bisher überzeugende Studien vorlagen. In letzter Zeit beginnen sich Wissenschaftler jedoch dafür zu interessieren, wie sich Gottesanbeterinnen in freier Wildbahn paaren, welches die wichtigsten Paarungsmonate und -tage sind und wie Männchen und Weibchen zusammenkommen, wenn die Paarungszeit anbricht. Dieser Artikel ist ein Versuch, diese Fragen zu beantworten.

Fakten zur Paarung der Gottesanbeterin – Wie paart sich die Gottesanbeterin? – Wann paaren sich Gottesanbeterinnen? – Jahreszeit & Tageszeit

Wann werden Gottesanbeterinnen geschlechtsreif?

Eine erwachsene Gottesanbeterin paart sich wahrscheinlich in der ersten Woche der Eklosion. Die Eklosion ist ein biologischer Prozess, bei dem sich die Nymphe in einen Erwachsenen verwandelt. Eines der Weibchen von S. carolina kopuliert nach Erreichen des Erwachsenenalters fast fünfmal. Manchmal kann eine männliche Gottesanbeterin innerhalb von nur 30 Stunden nach der Eklosion kopulieren.

Wissenschaftler glauben, dass viele Gottesanbeterinnenarten sich am ehesten innerhalb von 14 Tagen nach dem Erreichen des Erwachsenenalters paaren. Es wird jedoch angenommen, dass das Weibchen der Europäischen Gottesanbeterin (Mantis religiosa) erst im Alter von 14 Tagen Pheromone freisetzt.

Jede Art hat also ihre eigene Reifungszeit, aber die allgemeine Schlussfolgerung ist, dass die Männchen wahrscheinlich früher kopulieren als die Weibchen. Studien deuten darauf hin, dass Männchen bereits nach 7 Tagen kopulieren können, während keine Weibchen, die jünger als 14 Tage sind, bei der Kopulation beobachtet wurden.

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Männchen paaren sich nachts. Das Weibchen ist deutlich größer als das Männchen.

Wann paaren sich Gottesanbeterinnen? – Paarungsmonate

Für die Population der Gottesanbeterinnen, die in gemäßigten Lebensräumen leben, beginnt die Paarung im August und endet im November. Dazu gehören Mantis, die in Nordkalifornien, Maryland und Portugal leben. Die Eier der Gottesanbeterinnen überwintern jedoch, so dass sie im April und Juni des folgenden Jahres schlüpfen.

In einigen Teilen der Welt überleben erwachsene Gottesanbeterinnen das ganze Jahr über, insbesondere in Westafrika und Trinidad. Die Population der Afrikanischen Gottesanbeterin scheint viele Monate mit der Paarung zu verbringen.

Wann paaren sich Gottesanbeterinnen? – Paarungszeiten

Da die männliche Gottesanbeterin die ganze harte Arbeit wie die Suche nach einem Weibchen, das Verfolgen von Pheromonen und die Annäherung an sie während des Tages macht, ist es logisch anzunehmen, dass die Paarung irgendwo in den Tagesstunden stattfindet. So besteigen beispielsweise die Mittelmeerschrecke (Iris oratoria) und die Arizona-Schrecke (Stagmomantis limbata) das Weibchen zwischen 1200 und 1800 Uhr. Wissenschaftler behaupten, dass dies die Hauptpaarungszeit der Gottesanbeterin ist.

Aber nicht alle Arten paaren sich um die Mittagszeit, denn einige, wie die südamerikanische Gottesanbeterin (Acanthops falcata), paaren sich Minuten nach dem ersten Licht des Tages, d. h. der Morgendämmerung. Einige wenige Arten werden sogar in Vollmondnächten bei der Paarung beobachtet, obwohl dies zu selten vorkommt. Die Wissenschaftler sind jedoch der Meinung, dass, da die Forscher ihre eigenen Grenzen haben, d. h. sie können die Paarung der Gottesanbeterinnen nachts nicht beobachten, dies nicht bedeutet, dass alle Gottesanbeterinnen tagaktiv sind. Die Gottesanbeterin Mantis religiosa wurde einmal dabei beobachtet, wie sie sich dem Weibchen nach Sonnenuntergang näherte.

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Wie kommunizieren Gottesanbeterinnen, um sich zu paaren?

Weltweit kommunizieren Insekten ihre Absichten dem Paarungspartner mit drei Hauptsignalen: visuell, chemisch und mechanisch.

Mechanische Signale bestehen darin, dass sie ihre Partner laut rufen. Es ist bekannt, dass Gottesanbeterinnen Geräusche erzeugen, indem sie ihre Unterflügel und ihren Hinterleib reiben oder einfach kratzen, aber sie tun dies, um Drohungen anzuzeigen. Folglich bedeutet dies, dass sich Gottesanbeterinnen nicht mit mechanischen Signalen paaren.

Bei chemischen Signalen wird eine Art Chemikalie freigesetzt, um den Paarungspartner anzulocken. Die weibliche Gottesanbeterin setzt Pheromone frei, wenn sie paarungsbereit ist. Das Männchen findet das Weibchen, indem es diesen Pheromonen folgt. Nach Angaben der Wissenschaftler lockt das M. religiosa-Weibchen das Männchen aus einer Entfernung von bis zu 100 Metern an. Bei Arten, deren Weibchen flugunfähig sind und eine sitzende Lebensweise führen, werden die Pheromone schon von weitem ausgestoßen.

Mantiden verlassen sich bei der Suche nach ihrem Paarungspartner nicht auf visuelle Signale.

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