Methylxanthine (MTX) werden von fast allen Menschen in fast allen Teilen der Welt konsumiert. Koffein, Theophyllin und Theobromin sind die bekanntesten Vertreter dieser Verbindungsfamilie; sie sind unter anderem in Kaffee, Tee, Kakao, Yerba Mate und Cola-Getränken enthalten. MTX werden im Magen-Darm-Trakt leicht absorbiert und können in das zentrale Nervensystem eindringen, wo sie erhebliche psychostimulierende Wirkungen entfalten, die bei akuter Einnahme deutlicher werden. Kaffee war paradigmatisch, da seine Verwendung bei vielen Krankheiten verboten war. Diese negative Sichtweise hat sich jedoch grundlegend geändert; es ist erwiesen, dass MTX bei Krankheiten, die mit dem Zelltod im Nervensystem einhergehen, gesundheitliche Vorteile aufweist. In diesem Beitrag werden Daten vorgestellt, die das präventive und sogar therapeutische Potenzial von MTX bei einer Reihe von neurodegenerativen Erkrankungen bewerten. Zu den Zukunftsperspektiven gehören die Verwendung von MTX, um das Verständnis der Pathophysiologie unter anderem der Alzheimer-Krankheit (AD) und der Parkinson-Krankheit (PD) zu verbessern, und die Verwendung der chemischen Methylxanthin-Komponente als Grundlage für die Entwicklung neuer und wirksamerer Arzneimittel.