Effekt der Kalziumzufuhr auf die Eisenabsorption und den hämatologischen Status: Eine systematische Überprüfung und Dosis-Wirkungs-Meta-Analyse von randomisierten Studien und Fall-Cross-Over-Studien

Abstract

Hintergrund: Die Wechselwirkung zwischen diätetischen (und ergänzenden) zweiwertigen Ionen ist seit langem ein Thema in der menschlichen Ernährungsforschung. Die Entwicklung optimaler Empfehlungen für die Kalzium- und Eisenergänzung erfordert eine genaue Kenntnis der potenziellen Kompromisse zwischen a) den klinischen Auswirkungen der gleichzeitigen Aufnahme von Eisen auf die Eisenabsorption und die hämatologischen Indizes und b) den potenziell negativen Auswirkungen einer getrennten Aufnahme auf die Einhaltung der Eisen- oder Kalziumergänzung. In klinischen Humanstudien wurden die Auswirkungen der Kalziumzufuhr auf den Eisenstatus untersucht, aber es gibt keine Metaanalysen oder aktuellen Übersichten, in denen die Ergebnisse zusammengefasst sind. Zielsetzung: Unser Ziel war es, die Literatur über die Auswirkungen der Kalziumzufuhr durch Mahlzeiten und Nahrungsergänzungsmittel auf die Eisenwerte beim Menschen zusammenzufassen und die gepoolten Auswirkungen zu quantifizieren. Aufbau: In diese Übersicht wurden von Experten begutachtete randomisierte Studien und Fall-zu-Fall-Studien einbezogen. Ergebnis: Die negative Auswirkung der Kalziumzufuhr war in den Studien zur kurzfristigen Eisenaufnahme statistisch signifikant, aber das Ausmaß der Auswirkung war gering (gewichtete mittlere Differenz (WMD) = -5,57 %, (95% CI: -7,09, -4,04)). Die Wirkung von Kalzium auf den Eisenstatus war uneinheitlich. Es bestand eine quadratische Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der Kalziumzufuhr und der Ferritinkonzentration im Serum. Eine höhere tägliche Kalziumzufuhr war mit einer bescheidenen Verringerung der Ferritinkonzentration im Serum verbunden. Die Hämoglobinkonzentration sank jedoch nicht (WMD = 1,22g/L, 95% CI: 0,37, 2,07). Schlussfolgerung: Die vorhandene Studienlage reicht nicht aus, um mit hoher Sicherheit Empfehlungen auszusprechen, da das Design heterogen ist, Ferritin als Eisen-Biomarker nur begrenzt geeignet ist und es keine Studien zur Aufnahme von Eisen bei schwangeren Frauen gibt. Die getrennte Verschreibung von pränatalen Kalzium- und Eisenpräparaten bei frei lebenden Personen wird die Anämiebelastung wahrscheinlich nicht beeinflussen. Es besteht Bedarf an Wirksamkeitsstudien, in denen die Auswirkungen einer getrennten Einnahme mit der gleichzeitigen Einnahme verglichen werden, wobei funktionelle Endpunkte als primäre Endpunkte und die Einhaltung der einzelnen Ergänzungen als Zwischenergebnisse dienen sollten.

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