Zweck
Die typische anatomische Darstellung der Gelenkfläche der Trochlear-Notch umfasst einen quer verlaufenden rauen, nicht artikulären Grat, der den Olekranon und den koronoiden Teil des Gelenks trennt. Dieser quer verlaufende Grat, die „nackte Fläche“, ist nicht von Knorpel bedeckt und stellt den optimalen Eintrittspunkt für Olekranon-Osteotomien dar. Ziel der vorliegenden Studie war es, die anatomischen Variationen in der Morphologie der Gelenkfläche der Trochlear Notch kennenzulernen.
Methoden
Zweihundertdreiundsiebzig getrocknete Ulnae wurden inspiziert und eine qualitative Klassifizierung der Variationen der Gelenkfläche der Trochlear Notch vorgenommen. Die Korrelation zu Geschlecht und Seite wurde untersucht.
Ergebnisse
Es wurden drei verschiedene morphologische Muster beobachtet. Getrennte Olekranon- und Koronoidfacetten (Typ I) waren das häufigste Muster (165/273, 60,4 %). Eine teilweise Verschmelzung von Olekranon- und Koronoidfacetten (Typ II) wurde bei 75 von 273 Knochen (27,5 %) beobachtet, während eine einzelne Olekranon- und Koronoidfacette (Typ III) bei 33 von 273 Knochen (12,1 %) auftrat. Typ II und III traten signifikant häufiger bei Frauen auf (p < 0,001).
Schlussfolgerungen
Das häufigste morphologische Muster der proximalen Ulna-Gelenkfläche waren Olekranon- und Koronoidfacetten, die durch den Quergrat getrennt waren, was als typisches anatomisches Muster angesehen wird. Die teilweise Verschmelzung von Olekranon und Koronoidfacette war das zweithäufigste Muster (27,5 %), und die einzelne Olekranon- und Koronoidfacette ohne transversalen Grat war das seltenste (12,1 %). Diese Variationen betreffen den von Knorpel bedeckten Bereich. Sie sind in einem MRT des Ellenbogens erkennbar und können Auswirkungen auf die Olekranonosteotomie haben. Das Fehlen des Querkamms kann den Chirurgen bei der Arthroskopie des Ellenbogens verwirren.