Wer war Clara Bow?
Clara Bow war eine Schauspielerin, die während der Stummfilmzeit in den 1920er Jahren berühmt wurde. Sie spielte in ihrem ersten Film mit, als sie noch ein Teenager war und an einem Schönheitswettbewerb teilnahm. Spätere Rollen in Projekten wie Black Oxen und Wine brachten ihr beträchtliche Aufmerksamkeit, und 1927 hatte sie großen Erfolg mit dem Film It, der sich als enormer Kassenschlager erwies und ihr den Spitznamen „It“-Girl einbrachte. Nach einer Reihe von Skandalen und einem Nervenzusammenbruch zog sich Bow 1933 von der Schauspielerei zurück.
Frühes Leben
Clara Bow wurde am 29. Juli 1905 im Bay Ridge-Viertel von Brooklyn, New York, geboren. Sie war das jüngste von drei Geschwistern und überlebte als einzige die Kindheit. Ihr Vater missbrauchte sie sexuell und verließ das Haus für längere Zeit, während ihre Mutter unter schweren psychischen Störungen litt und später das Leben ihrer heranwachsenden Tochter bedrohte.
Bow sah sich Filme an, um den Schrecken des Elternhauses zu entfliehen, und verließ die Schule. Mit 16 nahm sie an einem Schönheitswettbewerb einer Zeitschrift teil und gewann eine kleine Rolle in dem Film Beyond the Rainbow (1922), obwohl ihre Szenen zunächst herausgeschnitten wurden. Trotz aller Widerstände sprach Bow weiterhin in New Yorker Studios vor und erhielt schließlich eine Rolle in Down to the Sea in Ships (1922). Die neue Schauspielerin hatte auch mit der Einweisung und dem Tod ihrer Mutter zu kämpfen.
Ikonischer Filmstar und ‚The It Girl‘
Bow machte sich auf den Weg nach Hollywood und unterschrieb bei Preferred Pictures unter dem Chef B.P. Schulberg, wobei die Schauspielerin auch für andere Studios arbeitete. Sie spielte in einer Reihe von Stummfilmen wie Grit (1924), The Plastic Age (1925) und Dancing Mothers (1926); letzterer wurde von den Paramount Studios gedreht, zu denen Schulberg nach dem Konkurs von Preferred wechselte.
Bow wurde nach dem Film Es aus dem Jahr 1927, der auf einer Novelle von Elinor Glyn basierte, ungemein populär. Das Projekt erwies sich als enormer Kassenerfolg und verlieh der Schauspielerin den Spitznamen „It-Girl“. Bows Bildsprache und ihre elektrisierenden, sexy Auftritte entsprachen dem Flapper-Stil der damaligen Zeit. Sie war auch eine Stilikone, und ihr besonderer Look wurde von Frauen im ganzen Land übernommen.
Die Schauspielerin schrieb Filmgeschichte, als sie 1927 in „Wings“ mitspielte, der mit dem ersten Oscar für den besten Film ausgezeichnet wurde. Später wechselte sie mit dem Film The Wild Party von 1929 zum Tonfilm. Im Laufe ihrer Karriere spielte Bow in Dutzenden von Filmen mit, doch die strengen Anforderungen der Dreharbeiten und die Ausbeutung durch die Industrie forderten ihren Tribut.
Stürmisches Privatleben
Bow, die für ihre lustige und umgängliche Persönlichkeit bekannt war, litt dennoch unter einem überladenen Arbeitsprogramm, der Beobachtung durch Prominente und den nachwirkenden Traumata ihrer Erziehung. Sie war abseits der Leinwand mit einer Reihe von Männern liiert, und ihr Liebesleben wurde zum Gegenstand vieler verletzender Spekulationen und Klatschgeschichten, darunter ein von einem Assistenten herausgegebenes Pamphlet mit Geschichten über Bows Beziehungen. Im Jahr 1931 erlitt sie einen Zusammenbruch und begab sich in ein Sanatorium.
Spätere Jahre und Vermächtnis
Während ihrer Genesung lernte Bow den Schauspielkollegen und späteren Politiker Rex Bell kennen, und die beiden heirateten 1931 und bekamen zwei Kinder. Bow spielte in einigen weiteren Filmen der Fox Studios mit, bevor sie sich 1933 von der Schauspielerei zurückzog. Im Laufe der Zeit kämpfte sie immer noch stark mit ihrer emotionalen und geistigen Gesundheit, unternahm Mitte der 1940er Jahre einen Selbstmordversuch und unterzog sich zahlreichen Untersuchungen.
Nach dem Tod ihres Mannes 1962 wurde Bow Witwe und starb am 27. September 1965 im Alter von 60 Jahren in Los Angeles an einem Herzinfarkt. Jahrzehnte später wird ihre bahnbrechende Rolle bei der Gestaltung des Films und der allgemeinen Kultur weiter erforscht. Im Jahr 1988 wurde eine Biografie veröffentlicht, Clara Bow Runnin‘ Wild von David Stenn, und 1999 erschien der Dokumentarfilm Clara Bow: Discovering the It Girl, unter der Regie von Hugh M. Neely und mit der Stimme von Courtney Love.