Klinische Bedeutung
Patenter Ductus Arteriosus
Patenter Ductus Arteriosus (PDA) ist ein Zustand, bei dem sich der Ductus Arteriosus nach der Geburt nicht schließt. Ein PDA ist einer der häufigsten Herzfehler im Zusammenhang mit dem kongenitalen Rötelnsyndrom und kann die Lebensqualität eines Säuglings stark beeinträchtigen. Der PDA führt zur Bildung eines Links-Rechts-Shunts, da der Blutdruck in der Aorta viel höher ist als in der Pulmonalarterie. Bleibt er offen, steigt der Druck im Lungenkreislauf an und führt zu pulmonaler Hypertonie. Wird diese pulmonale Hypertonie nicht angemessen behandelt, kann es zu Zyanose und einer Umkehrung des Shunts kommen (Eisenmenger-Syndrom). Zu den Spätkomplikationen des Eisenmenger-Syndroms gehören Herzrhythmusstörungen und plötzlicher Herztod. Die Entwicklung dieses Syndroms deutet auf irreversible Veränderungen des Herz- und Lungengefäßsystems hin, und eine Lungen-/Herz-Transplantation ist die einzige praktikable Behandlungsmöglichkeit.
Während der fötalen Entwicklung sind Prostaglandine (E1 und E2) für die Aufrechterhaltung der Durchlässigkeit des Ductus arteriosus verantwortlich. Das Prostaglandin E2 hat die stärkste Wirkung und wird sowohl von der Plazenta als auch vom Ductus arteriosus selbst produziert. Ein offener Ductus arteriosus kann auch durch die direkte Verabreichung von Prostaglandin E2 herbeigeführt werden. Dies wird häufig getan, um den Kreislauf bei Kindern aufrechtzuerhalten, die mit lebensbedrohlichen angeborenen Herzfehlern geboren werden. Ein Beispiel dafür ist die Transposition der großen Gefäße (Aorta und Truncus pulmonalis sind vertauscht), die bei der Geburt eines Kindes vorliegt. Normalerweise würde dieser Zustand verhindern, dass sauerstoffreiches Blut in den Körperkreislauf gelangt. Ein offener Ductus arteriosus lässt jedoch sauerstoffreiches Blut passieren und verschafft dem Chirurgen Zeit, sich auf die Operation vorzubereiten.
Ein offener Ductus arteriosus wird häufig mit nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs) wie Indomethacin medizinisch behandelt. Diese Medikamente wirken, indem sie die Synthese von Prostaglandinen hemmen und so deren Konzentration im Blut vermindern. Studien haben gezeigt, dass Frühgeborene von nicht-kaukasischen Müttern besser auf eine Indomethacin-Behandlung bei offener DA ansprechen als kaukasische Säuglinge. Es wurde vermutet, dass dies mit der Expression von Genen zusammenhängen könnte, die an der Produktion von Stickstoffmonoxid beteiligt sind. In refraktären Fällen kann jedoch ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden, um den Shunt manuell zu verschließen.
Es sollte auch beachtet werden, dass die Einnahme von NSAIDs während der Schwangerschaft das Risiko eines frühzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus erhöhen kann. Aus diesem Grund wird werdenden Müttern oft geraten, diese Medikamente nach der 30. Schwangerschaftswoche zu meiden.
Aortendurchtrennung
Eine Aortendurchtrennung ist ein Zustand, bei dem die Aorta aufgrund eines Traumas gerissen oder gerissen ist. Da die Aorta das größte Gefäß des Körpers ist und das Blut direkt vom Herzen zu den übrigen Gefäßen transportiert, endet dieser Zustand meist kurz nach seinem Auftreten tödlich. Die häufigste Stelle einer Aortendurchtrennung ist die Stelle, an der das Ligamentum arteriosum (der Rest des Ductus arteriosus) an die Aorta anschließt. Das Ligamentum arteriosum wirkt wie ein Halteband, das die Aorta und die Pulmonalarterie nahe beieinander hält. Wenn der Körper schnell abgebremst wird (z. B. bei einem Autounfall), wirkt aufgrund der Steifigkeit dieses Bandes eine große Scherkraft auf diese großen Gefäße. Diese Scherkraft ist für den nachfolgenden Riss der Aorta verantwortlich.