Bertolt Brechts und Kurt Weills „Die Dreigroschenoper“ wird in Berlin uraufgeführt

Die Dreigroschenoper wird am 31. August 1928 in Berlin uraufgeführt.

„Ich glaube, dass ich ein gutes Stück geschrieben habe und dass einige Nummern darin, wenigstens musikalisch, die besten Aussichten haben, sehr schnell populär zu werden.“ Diese Einschätzung gab der deutsche Komponist Kurt Weill in einem Brief an seinen Verleger 10 Tage vor der Uraufführung seines neuesten Werkes ab. Das in Zusammenarbeit mit dem revolutionären Dramatiker Bertolt Brecht entstandene Werk sollte sich in der Tat als das bedeutendste und erfolgreichste in Weills Karriere und als eines der wichtigsten Werke in der Geschichte des Musiktheaters erweisen: Die Dreigroschenoper (The Threepenny Opera). Das Meisterwerk von Brecht und Weill wurde nicht nur in der deutschen Originalfassung über 400 Mal aufgeführt, sondern auch in 18 Sprachen übersetzt und international mehr als 10.000 Mal gespielt.

Die Uraufführung der Dreigroschenoper an diesem Tag im Jahr 1928 erfolgte fast genau 200 Jahre nach der Uraufführung des Werks, auf dem sie basiert: John Gays The Beggar’s Opera. In Gays satirischem Original wetteiferten die Diebe, Taschendiebe und Prostituierten des Londoner Newgate-Gefängnisses mit dem Akzent und den Manieren der englischen Oberschicht um Macht und Stellung. Bertolt Brecht hatte die Idee, die Bettleroper in ein neues Werk zu verwandeln, das als scharfe politische Kritik am Kapitalismus und als Schaufenster für seinen avantgardistischen Ansatz im Theater dienen sollte. Ein Großteil des historischen Rufs der Dreigroschenoper beruht auf Brechts experimentellen dramaturgischen Techniken – wie dem Durchbrechen der „vierten Wand“ zwischen Publikum und Darstellern -, aber die Musik von Kurt Weill war ebenso wichtig, um das Stück zu einem Triumph zu machen.

Der Theaterkritiker der New York Times sagte 1941 über Weill: „Er ist kein Songschreiber, sondern ein Komponist von organischer Musik, der die einzelnen Elemente einer Inszenierung verbinden und das zugrunde liegende Motiv in einen Song verwandeln kann.“ Diese Bemerkung war zwar als Lob für Weill gedacht, der zu diesem Zeitpunkt aus Deutschland in die Vereinigten Staaten geflohen war, doch wurde Weills Songwriting damit etwas unterbewertet. 1959 wurde Weills Eröffnungslied aus der Dreigroschenoper, „The Ballad of Mackie Messer“, einer der größten Pop-Hits aller Zeiten für Bobby Darin in einer jazzigen, von Louis Armstrong inspirierten und in „Mack The Knife“ umbenannten Variante

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