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Giuseppe Arcimboldo (italienisch: ; auch Arcimboldi geschrieben) (1526 oder 1527 – 11. Juli 1593) war ein italienischer Maler, der vor allem für seine phantasievollen Porträtköpfe bekannt war, die ausschließlich aus Gegenständen wie Früchten, Gemüse, Blumen, Fischen und Büchern bestanden.
Giuseppes Vater, Biagio Arcimboldo, war ein Künstler aus Mailand. Wie sein Vater begann auch Giuseppe Arcimboldo im Alter von 21 Jahren seine Karriere als Entwerfer für Glasmalereien und Fresken in den örtlichen Kathedralen.
Im Jahr 1562 wurde er Hofporträtist von Ferdinand I. am habsburgischen Hof in Wien und später von Maximilian II. und seinem Sohn Rudolf II. am Hof in Prag. Er war auch Hofdekorateur und Kostümbildner. Augustus, Kurfürst von Sachsen, der 1570 und 1573 Wien besuchte, sah Arcimboldos Arbeiten und gab eine Kopie seiner „Vier Jahreszeiten“ in Auftrag, in die er seine eigenen monarchischen Symbole einarbeitete.
Arcimboldos konventionelle Arbeiten zu traditionellen religiösen Themen sind in Vergessenheit geraten, aber seine Porträts menschlicher Köpfe, die aus Gemüse, Pflanzen, Früchten, Meerestieren und Baumwurzeln zusammengesetzt sind, wurden von seinen Zeitgenossen sehr bewundert und üben auch heute noch eine große Faszination aus.
Aus der Ferne sahen seine Porträts wie normale menschliche Porträts aus. Tatsächlich aber waren die einzelnen Objekte in jedem Porträt so übereinandergelegt, dass sie verschiedene anatomische Formen eines Menschen ergaben. Sie wurden sorgfältig von seiner Vorstellungskraft konstruiert. Die zusammengesetzten Objekte in jedem Porträt waren nicht zufällig, sondern standen in einem charakteristischen Zusammenhang. In dem Porträt, das heute in mehreren Exemplaren unter dem Titel Der Bibliothekar vertreten ist, verwendet Arcimboldo Gegenstände, die für die damalige Buchkultur stehen, wie z. B. den Vorhang, der in einer Bibliothek die einzelnen Arbeitsräume abtrennt. Die Tierschwänze, die den Bart des Porträts bilden, wurden als Staubtücher verwendet. Durch die Verwendung von Alltagsgegenständen waren die Porträts Dekoration und Stillleben zugleich. Seine Werke zeigten nicht nur die Natur und den Menschen, sondern auch, wie eng sie miteinander verwandt waren.
Nachdem ein Porträt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, argumentierten einige Gelehrte, die zu dieser Zeit eine enge Beziehung zur Buchkultur hatten, dass das Porträt ihre Gelehrsamkeit lächerlich mache. Tatsächlich kritisierte Arcimboldo das Fehlverhalten reicher Leute und zeigte anderen durch seine Kunst, was zu jener Zeit geschah. Auch wenn das Gemälde in Der Bibliothekar lächerlich erscheinen mag, so enthält es doch auch eine Kritik an reichen Leuten, die Bücher nur sammeln, um sie zu besitzen, anstatt sie zu lesen.
Kunstkritiker diskutieren darüber, ob seine Gemälde skurril oder das Produkt eines gestörten Geistes waren. Die Mehrheit der Gelehrten vertritt jedoch die Ansicht, dass Arcimboldo angesichts der Faszination der Renaissance für Rätsel, Puzzles und das Bizarre (siehe z. B. die grotesken Köpfe von Leonardo da Vinci) keineswegs geistesgestört war, sondern dem Geschmack seiner Zeit entsprach.
Arcimboldo starb in Mailand, wo er sich nach seinem Ausscheiden aus dem Prager Dienst zurückgezogen hatte. In dieser letzten Phase seiner Karriere schuf er das zusammengesetzte Porträt Rudolphs II. (siehe oben) sowie sein Selbstporträt mit den Vier Jahreszeiten. Seine italienischen Zeitgenossen ehrten ihn mit Gedichten und Manuskripten, in denen seine glanzvolle Karriere gewürdigt wurde.
Als die schwedische Armee 1648 während des Dreißigjährigen Krieges in Prag einmarschierte, wurden viele von Arcimboldos Gemälden aus der Sammlung Rudolfs II. entwendet.

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