Der Stil war von den 1940er bis zu den frühen 1960er Jahren weit verbreitet und ist eng mit dem abstrakten Expressionismus verbunden (einige Kritiker haben die Begriffe „Action painting“ und „abstrakter Expressionismus“ synonym verwendet). Oft wird ein Vergleich zwischen dem amerikanischen Action Painting und dem französischen Tachismus gezogen. Die New Yorker Schule des amerikanischen abstrakten Expressionismus (1940-50er Jahre) wird ebenfalls als eng mit der Bewegung verbunden angesehen.
Der Begriff wurde 1952 von dem amerikanischen Kritiker Harold Rosenberg in seinem Aufsatz „The American Action Painters“ geprägt und signalisierte eine wesentliche Veränderung der ästhetischen Perspektive der Maler und Kritiker der New York School. Rosenberg zufolge war die Leinwand „eine Arena, in der man handeln kann“. Die Handlungen und Mittel, mit denen das Bild geschaffen wurde, wurden in der Aktionsmalerei als wichtiger angesehen als das Endergebnis. Während Rosenberg den Begriff „Action Painting“ 1952 kreierte, begann er mit der Entwicklung seiner Handlungstheorie bereits in den 1930er Jahren als Kritiker. Während abstrakte Expressionisten wie Jackson Pollock, Franz Kline und Willem de Kooning seit langem ein Gemälde als eine Arena betrachteten, in der sie sich mit dem Akt des Schaffens auseinandersetzen, konzentrierten sich frühere Kritiker, die mit ihrem Anliegen sympathisierten, wie Clement Greenberg, auf die „Objekthaftigkeit“ ihrer Werke. Clement Greenberg war auch ein einflussreicher Kritiker der Aktionsmalerei, der sich für den kreativen Kampf interessierte, der sich seiner Meinung nach in der Oberfläche des Bildes manifestierte. Für Greenberg war die Körperlichkeit der geronnenen und ölverschmierten Oberflächen der Gemälde der Schlüssel zum Verständnis der Bilder. „Einige der Bezeichnungen, die dem Abstrakten Expressionismus angehängt wurden, wie „Informel“ und „Action Painting“, implizierten dies auf jeden Fall; man gab zu verstehen, dass es sich um eine völlig neue Art von Kunst handelte, die nicht länger Kunst in einem akzeptierten Sinne war. Das war natürlich absurd.“ – Clement Greenberg, „Post Painterly Abstraction“
Rosenbergs Kritik verlagerte den Schwerpunkt vom Objekt auf den Kampf selbst, wobei das fertige Gemälde nur die physische Manifestation, eine Art Überbleibsel, des eigentlichen Kunstwerks ist, das sich im Akt oder Prozess der Entstehung des Gemäldes befindet. Die neuere Forschung neigt dazu, den Exil-Surrealisten Wolfgang Paalen in die Position des Künstlers und Theoretikers zu stellen, der den Begriff „Aktion“ zunächst in diesem Sinne verwendete und damit die Theorie des subjektiven Kampfes förderte. In seiner Theorie des betrachterabhängigen Möglichkeitsraums, in dem der Künstler wie in einem ekstatischen Ritual „handelt“, berücksichtigt Paalen Ideen der Quantenmechanik ebenso wie eigenwillige Interpretationen der totemistischen Vision und der Raumstruktur indianischer Malerei aus British Columbia. Sein langer Essay Totem Art (1943) hatte erheblichen Einfluss auf Künstler wie Martha Graham, Barnett Newman, Isamu Noguchi, Jackson Pollock und Mark Rothko; Paalen beschreibt eine hochkünstlerische Vision der Totemkunst als Teil einer rituellen „Aktion“ mit psychischen Verbindungen zum genetischen Gedächtnis und matrilinearen Ahnenkult.
In den folgenden zwei Jahrzehnten war Rosenbergs Neudefinition von Kunst als Akt und nicht als Objekt, als Prozess und nicht als Produkt, einflussreich und legte den Grundstein für eine Reihe bedeutender Kunstbewegungen, von Happenings und Fluxus bis hin zu Konzeptkunst, Performancekunst, Installationskunst und Earth Art.